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Klostergeschichte gestern und heute 2. Teil

Klostergeschichte gestern und heute 2. Teil

Wenn man nun bedenkt, dass Fürsten und Herrscher sich bis dahin fast nur um das eigene Wohl kümmerten, Steuern von Arbeitern und Bauern eintrieben, die Ressourcen schröpften und sich Reichtümer anhäuften, so kann man sich den Wunsch der Bevölkerung nach medizinischer Versorgung, Bildung und Wohlstand vorstellen. Klöster a la Benediktiner boten dies. Die Fähigkeit des Lesens und Schreibens war in der breiten Masse kaum bis gar nicht vorhanden und war Ordensleuten und dem Adel vorbehalten. Der Adel schickte seine Nachkommen oft ins Kloster um dort ausgebildet zu werden. Normale Leute konnten sich dies in der Regel nicht leisten. Die Ausbildung war nicht billig zu haben und so kamen die Klöster zu Landbesitz und Geld. Sie wurden auch durch Schenkungen fürstlich entlohnt. Nicht selten vermachten weltliche Fürsten den Klöstern großzügige Spenden, in der Hoffnung dadurch doch noch ins Himmelreich zu kommen. Später wurden Ablassbriefe verkauft um an noch mehr Reichtum zu kommen. Außerdem wurden Landesfürsten vom König dazu verdonnert Abgaben an die Klöster zu entrichten. So kamen die Klöster zu viel Reichtum. Reichtum bedeutete aber auch Macht. Auch an Nachwuchs mangelte es nicht, denn es wurden üblicherweise mindestens ein Sohn oder Tochter einer Familie ins Kloster gesteckt, ob sie wollten oder nicht. Bestes Beispiel und bekannte Persönlichkeit war Hildegard von Bingen, welche später Äbtissin einer Benediktinerinnenabtei wurde.

Ein wesentlicher Aspekt in der (Kloster)- Kirchengeschichte ist die Vermischung von weltlichen Herrschern und geistlichen Führern.
Man muss unterscheiden zwischen der Weltkirche, unterteilt in Diözesen und Gemeinden, Bistümer) und der klösterlichen Welt.
Die weltliche Kirche verlieh Ämter wie Bischof, Kardinalswürden, ernannte Erzbischöfe und gleichzeitig damit verbunden waren Ländereien, Steuerrecht und andere Annehmlichkeiten an weltliche Fürsten, die zum Teil verheiratet waren und Kinder hatten. Das hatte zur Folge, dass diese Ämter beim Versterben desjenigen einfach weitervererbt wurden. So konnte es passieren, dass auf einmal ein zwölfjähriger Junge mal eben Bischof wurde. Alles in einem war es ein riesengroßer Klüngel mit vielen Streitereien und Krieg. Die endgültige Trennung von Staat und Kirche vollzog sich wesentlich später und ist nach gängiger Lehrmeinung immer noch nicht gänzlich vollzogen.

Die Klöster unterstanden dem ansässigen Bischof, hatten im täglichen Politikgeschehen sicherlich eine Menge zu sagen waren dabei aber meistens im Hintergrund die Strippenzieher. Die meisten Ordensleute taten ihre Arbeit, versuchten autag gemäß ihrer Regel zu leben.

Damit dieser Beitrag nicht ganz zu trocken wird, wenden wir uns einer genüßlichen Sache zu. Dem BIER.
Man sagt den Benediktinern nach, dass sie das Brauen erfunden hätten. Das stimmt nicht ganz, vergorene Flüssigkeiten aller Art gab es schon im frühen China oder im Nahen Osten. Wir kennen alle Bilder von dicken Mönchen mit eine großem Krug Bier in der Hand.

Bierherstellung gleich Frauensache. Das änderte sich erst kurz vor der Jahrtausendwende. Das Christentum war im 6. und 7. Jahrhundert durch irische Missionare nach Europa gekommen. Als Karl der Große im Jahre 800 n. Chr. deutscher Kaiser wurde, gab es alleine in Bayern 300 Klöster, von denen einige schon seit 150 Jahren Bier brauten: sogenannte Klosterbrauereien.

Als festgelegt wurde, dass die weltlichen Fürsten an die Klöster Abgaben zu leisten hatten, war das Klosterbier ein fester Bestandteil der Lieferungen. Jedoch war das meist aus Hafer hergestellte, mit oder ohne Honig versetzte Klosterbier, ein ziemlich dünnes Gebräu. Das mag der Grund dafür sein, dass sich die Mönche selber intensiv dem Bierbrauen widmeten, denn man suchte ein nahrhaftes und wohlschmeckendes Getränk zu den Mahlzeiten, die vor allem in der Fastenzeit ziemlich karg waren.

Es galt: Liquida non frangunt ieunum – Flüssiges bricht das Fasten nicht.

Also war Bier immer erlaubt, trotz einiger Versuche von tugendhaften Zeitgenossen, den Verbrauch per geistlicher oder weltlicher Verordnung einzuschränken. Und in der Tat nahm der Bierverbrauch in den Klöstern, wohl aufgrund der körperlichen Beanspruchung durch die Klosterarbeit und die umfangreichen Exerzitien, recht erstaunliche Ausmaße an: Immerhin berichten die Chronisten, dass es jedem Mönch erlaubt war, 5 Liter Bier am Tag zu sich zu nehmen. Man stelle sich vor, jeden Tag 5 Liter Bier zu trinken. Zur Erklärung: Dieses Bier war eine ziemlich dünne Suppe, doch nahrhaft und hatte nicht wirklich viel Alkohol intus, zumeist mit Wasser vermischt. Auch wurde dieses Bier als Armenbier an die Bevölkerung kostenlos ausgegeben.

Im nächsten Beitrag geht es um Ordensregeln und wie die Leute tatsächlich im Kloster lebten.

wir lesen uns!?

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Kloster gestern und heute…

Ich fange mit dem Gestern an und möchte ein paar Worte über Klöster im christlichen Sinne sprechen. Was ich vermeiden möchte, ist jemanden meine Meinung aufzubürden oder den Eindruck enstehen zu lassen ich wäre hier auf einer Mission unterwegs. Es geht einfach nur um Information und meine Erfahrungen im Kloster. Ich habe allergrößtes Verständnis, wenn es Leute gibt, die mit dem Thema nichts anfangen können oder wollen. aber die lesen diesen Text wahrscheinlich ohnehin eher nicht, wobei ich es nicht ausschließen möchte. Ich erhebe keinen Anspruch auf 100%ige Richtigkeit meiner Angaben, es soll ja auch keine Diplomarbeit darstellen. Es werden im Laufe der folgenden Zeilen viele bekannte Namen auftauchen. Auch den Unterschied zwischen benediktinischen Orden und den franziskanischen Orden werde ich noch kurz beleuchten.

Denkt man an ein Kloster, kommen einem unweigerlich Filme wie “Der Name der Rose”, “Der Glöckner von Notre Dame” und ähnliche großartige Filme und Dokumentationen über Zeiten der Inquisition in den Sinn. Doch die Zeiten von christlichen Gemeinschaften fingen doch viel früher an. Die ersten urchristlichen Gemeinden bildeten sich in Jerusalem, daraus folgten weitere in Antiochia in Kleinasien und Syrien. Die Nachfolge Christi anzutreten hieß beileibe nicht alles stehen und liegen zu lassen um in Armut und Hunger zu leben, jedoch nach bestimmten Regeln und ethischen Werten, welche Christus zu seinen Lebzeiten zu vermitteln suchte. Der Grundgedanke ein gottgefälliges Leben zu führen ist zunächst kein verwerflicher. Würden alle Menschen alleine nur die zehn Gebote einhalten… Wir bräuchten keine weiteren Gesetzbücher. Nirgends.
Zunächst schlossen sich Einsiedler zusammen (in Ägypten und Palästina) um über bestimmte Dinge des Lebens zu meditieren und nachzudenken. Das erste und wahrscheinlich älteste bauliche Kloster ist das von Kopten errichtete Antoniuskloster in Ägypten. (Kopten sind die Einwohner Ägyptens, welche ägyptisch sprechen und dazu Christen sind, sehr einfach erklärt, das Thema ist sehr komplex.) Das Antoniuskloster wurde im 4. Jahrhundert auf einer Nilinsel von Pachimus, ein Schüler des hl. Antonius im etwa 3. Jahrhundert erbaut. Pachimus gründete noch viele weitere Klöster die zum Vorbild für spätere Ordensgemeinschaften wurden.

Machen wir einen kleinen Zeitsprung, denn Geschichte entwickelt sich mit der Zeit. Jetzt kommt ein Name, der von Euch sicher schon mal gehört wurde: Benedikt von Nursia. Dieser war auch ein Einsiedler, welcher die Idee hatte eine Gemeinschaft zusammen zu rufen, eine (Ordens-) Regel aufstellte, welche unter dem Namen:”Ora et labora!” (Bete und arbeite!) verschriftet wurde. Er lebte bis zum Jahr 555 und 529 baute er sein erstes Kloster in Montecassino auf. Diese Ordensregel ist bis heute für viele andere Ordensgemeinschaften eine Grundlage der Ordensgemeinschaften. (Benediktinisch geprägter Orden) Keineswegs beinhaltete diese Regel eine Anhäufung von wirtschaftlichen Gütern wie Gold, Geld und andere Annehmlichkeiten. Im Gegenteil, Gastfreundschaft, Krankenpflege, Bildung, Kunstfertigkeit und Seelsorge standen im Vordergrund. Bildung war für Seelsorge sowieso ein wichtiges Thema, Wissen über Natur und Dinge, Medizinkenntnisse, das Lesen und Schreiben, das Kopieren von Schriften, aber auch Ackerbau und Viehzucht gehörten zum klösterlichen Leben nach “Ora et Labora!” einfach dazu.

Bis hier erstmal.

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Wie bekommt man mich auf Touren. Oder auch, wie macht man needie nass — needies Blog

Zur Zeit hab ich eine Libido, die nicht so recht in Fahrt kommt. Nicht verwunderlich bei dem was zur Zeit bei mir so alles passiert. Das ärgert mich. Bzw nervt total ist eher der passende Ausdruck. Denn eigentlich bin ich jemand, die Sex liebt. Die dauernd daran denkt und sehr leicht erregbar ist. Und auch […]

Wie bekommt man mich auf Touren. Oder auch, wie macht man needie nass — needies Blog

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Safewort ist doch wichtig, oder?

Safewort ist doch wichtig, oder?

“Aua”, “Zugabe” und “Mehr!” eignen sich nur bedingt bis gar nicht als Safewort in einer BDSM-Session. Dennoch halte ich es für immens wichtig. Denn zwischen “Grenzen austesten” und “Grenzen ohne Consensus zu überschreiten” ist es ein gefährlicher Grad. Und das nicht nur für Anfänger auf diesem Gebiet. Schon viele BDSM-Beziehungen sind dabei kaputt gegangen und waren nicht mehr zu retten. Reden hilft. Vorher, wie nachher. Denn sind die Grenzen und Tabus erstmal hin, schwindet das Vertrauen schlagartig und kann nachhaltige Traumatas hervorrufen. OK, das kann von Beziehung zu Beziehung anders sein, im Großen und Ganzen darf man jedoch davon ausgehen. Damit meine ich nicht nur die Schmerzgrenze, welche ohnehin ein dehnbarer Begriff ist. Ich meine auch z. B. Aufgabenerfüllungen, die weit über das hinausgeht, was sich jemand unter “seinem” BDSM vorstellen mag. Auch hier finde ich es wichtig ein Safewort anzuwenden, wenn es nun einfach über die eigene Vorstellungskraft hinausgeht. Oft lese ich bei Twitter, dass es Subs m/w, gibt, die zwar BDSM mögen, jedoch mit allen möglichen Einschränkungen aufgrund ziemlich schlechten vorhergegangenen Erfahrungen. Das hemmt natürlich einen DOM, der dann noch vorsichtiger und behutsamer vorgehen muss, als er es ohnehin tun sollte. Natürlich halte ich lange Gespräche über beiderseitige Vorlieben, Kinks und Nogo´s für sehr wichtig um überhaupt auf einen Nenner zu kommen. Phantasien nicht nur zu träumen, sondern sie auch in Worte fassen kann sehr hilfreich sein.

In einer meiner Umfragen: “Motto, ich will´s wissen und lernen!” hatte ich gefragt wie wichtig ist Euch das Safewort. Dabei kam heraus, dass es nur ein Bruchteil war, die angaben es überhaupt nicht zu brauchen. OK, auch das ist möglich, dann müssen die Voraussetzungen dazu nahezu perfekt sein. Die meisten gaben an, es unbedingt im Kopf zu haben und es bei Bedarf eben auch auszusprechen. Und das finde ich nicht nur mutig, sondern äußerst sinnvoll und bemerkenswert.

Auch ich habe ein Safewort. Dieses wende ich übrigens auch als DOM an, wenn mir der plötzliche Wunsch eines/r Sub doch zu weit geht. Dann muss vorher darüber gesprochen werden, nach einen Abbruch einer Session sowieso.
Meine kleine Gedanken hierzu….

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Masochistisch und devot?

Masochistisch und devot?

Ich kann von mir behaupten, dass ich im normalen Alltagsleben nicht devot sein kann und es eigentlich auch nicht bin. Besonders im Beruf sollte ich eine devote Art vermeiden, da ich in einer Position arbeite, in welcher Devotheit völlig fehl am Platze wäre. Ich habe mir lange Gedanken dazu gemacht und habe mich auch mit jemanden darüber unterhalten. Hier ein herzliches Dankeschön an @CarinA_Autorin (Twitter),die mir hierzu eigene Gedanken mitgeteilt hat – auch meine Person betreffend. Tja, ich bin nicht devot, ich bin lediglich ein Masochist, der Devotsein benutzt um das zu bekommen, was ich mir wünsche. Doch wie steht es damit etwas genauer? Nun, ich kann mir nicht vorstellen 24/7/365 devot zu sein, es würde mich unsägliche Anstrengung kosten, etwas vorzugeben was ich nicht bin. In einer BDSM Session, in der es nicht unbedingt nur darum geht mir Lustschmerzen zu verpassen, ist es tatsächlich vonnöten eine gewisse Devotheit zu haben. Ein Top, der vielleicht eine sadistische Ader hat, hat nicht nur diese. Er/Sie hat genauso Wünsche, Vorstellungen und Kinks, die er/sie erfüllt haben möchte und zwar vom Sub. Ich habe eine devote Ader, wenngleich nicht sehr ausgeprägt. Und diese kann ich zeitlich begrenzt auch ausleben. Um beide Seiten zu befriedigen. In welcher Art auch immer. Ein Sub, der Dom die Füße küssen oder lecken soll, weil Dom das gerne hätte, sollte schon eine gehörige Portion Devotheit mitbringen. Mal abgesehen von mir, da ich Fußfetischist bin. (Siehe Beitrag dort).
Also devot sein ja, bei mir jedoch zeitlich begrenzt.

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Schiffsgedanken letzter und 4. Teil

Schiffsgedanken letzter und 4. Teil

Reise, Reise…

Mein vorerst letzter Beitrag zum Thema Kreuzfahrt hinter den Kulissen.

Die Frage, ob die Mannschaft auch an Bord schläft und nächtigt, ist schon fast ein alter Hut. Lustiger sind Fragen wie:“Woher kommen denn die frischen Eier und die frische Milch jeden Morgen?“ Diese lösen gerne auch lustige Erklärungen aus, doch Vorsicht: Mancher Gast, der sich im Nachhinein veräppelt fühlt, geht sich auch gleich beschweren. Dann gilt auf dem Schiff: Lustig sein und gute Laune verbreiten ist gewünscht, sollte sich ein Gast beschweren hagelt es mündliche und schriftliche Verwarnungen. Da fragt sich irgendwann jeder ob er noch Spaß hat….

Zum ersten April einer Reise luden wir alle Gäste zu einer Schornsteinbegehung auf großer Fahrt auf Deck 14 ein. Natürlich kann man den Schornstein nicht begehen und schon gar nicht bei voller Fahrt. Daher bauten wir ein großes Champagnerbuffet auf und bewirteten unsere Gäste, die tatsächlich kamen so gut es ging, so dass jeder doch zufrieden war.

Wir luden auch ein zur Delphinfütterung bei voller Fahrt, pünktlich um 17:00h auf Deck 5, Steuerbord. Auf die Frage hin:“Woher wissen die Delphine, dass wir da sind und sie füttern wollen?“, drückten wir allen Anwesenden ein Fernglas in die Hand und ließen sie etwa eine Stunde nach Delphinen Ausschau halten. Doch außer ein paar hungrige Möwen gab es nichts zu sehen. Die wurden stattdessen gefüttert. Unsere Gäste luden wir danach auf einen Drink an der Bar ein, mit dem Bedauern auf den Lippen, wie schade es war, dass die Delphine heute leider nicht da waren. Die waren sonst immer da. Ehrlich. (#nicht)

Und zu guter Letzt:

Auf der Inselrundfahrt „Kanaren rauf und runter“ gab es zwischen Teneriffa und Madeira einen Tag auf See. Dort kam es regelmäßig zu erhöhtem Seegang um die Frühstückszeit herum. Wir verteilten vorher an strategisch wichtigen Punkten auf dem Schiff zahlreiche Kotztüten. Auf die Frage unserer Passagiere wofür die Tüten gedacht sind antworteten wir mit einer Gemütsruhe:“Wissen Sie, das Frühstücksbuffet schließt bald, damit wir uns auf das Lunchbuffet vorbereiten können. Wenn Sie also noch Appetit verspüren, können Sie sich noch etwas einpacken. Wir wollen nicht, dass sie Hunger haben müssen bis zum Mittagessen.“ Viele unserer Gäste haben sich daraufhin den „Frühstücksbeutel“ tatsächlich vollgestopft. Ob sie den Beutel zu späterer Zeit ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt haben kann ich nicht sagen…..

So bis hier erstmal meine Reiseberichte und ein paar kleine Einblicke hinter die Kulissen eines Kreuzfahrtschiffes. Wie gesagt, ich habe viel gesehen, viel gearbeitet und viel gelernt.

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Schiffsgeschichten Teil 3

Schiffsgeschichten Teil 3

Reise, Reise

Landgänge… Ich werde häufig gefragt ob die Crew auch an Land gehen durfte. Und hier die Antwort: Ja….wenn Du keinen Sicherheitsdienst hasttest, Du dienstfrei hattest, wenn Du nicht zu müde warst, da Du Dich zu lange in der Crewbar aufgehalten hast. Dann konnte jeder an Land gehen und sich die Touristenburgen anschauen. Wer schon einmal zum Beispiel 6 Monate lang die kanarischen Inseln abgefahren ist, kennt Fuerte Ventura, Funchal/Madeira (gehört übrigens nicht zu den Kanaren!), und all die anderen Hafenstädte auswendig. Da ging man vielleicht 2 oder dreimal pro Insel an Land und dann ließ man das bleiben. Man ging lieber pennen. Doch was war als wir New York anfuhren? Ich hatte Dienst, konnte also nicht an Land um wenigstens ein paar Fotos zu machen. Da gab es dann die Möglichkeit seinen Dienst zu „verkaufen“. Bedeutet, ein anderer macht Deinen Job und Du bezahltest ihm 200 US Dollar dafür. Für 2,5 Stunden Arbeit ist das kein schlechtes Geschäft!!!
Man stelle sich ein Schiff wie eine Stadt vor. Außer Klopapier, Nahrung und Treibstoff braucht ein Schiff nicht viel. Wasser wird entsalzt, gereinigt und wird zu Trinkwasser, Strom durch Aggregate erzeugt. Feuerwehr ist an Bord, Sicherheitsdienst ebenfalls, Arzt und hübsche Krankenschwestern, Navigator… Alles da.
Ein Filipino auf so einem Schiff verdiente echt nicht viel. Er konnte und durfte sich etwas dazu verdienen. In der Regel waren es Cabinstewards, die auf mich zukamen und mir anboten meine Kabine sauber und in Schuss zu halten. Ein Komplettpaket sozusagen. Für 20 US Dollar die Woche. Es gab jede Woche frische Bettwäsche, jeden Tag ein gemachtes Bett, immer ausreichend Klopapier und die tägliche Bordzeitung auf dem Kopfkissen. Sehr angenehm. Da wir zu zweit auf Kabine waren, zahlte der Kollege auch 20 US Dollar, macht 40. 10 Kabinen hatte ein Filipino höchstens. Das machte für ihn im Monat ca 1600 Dollar. Das war damals das dreifache seiner Heuer. Und das X-fache von dem, was er bei gleicher Leistung zu Hause verdient hätte. So funktionierte das Geldverdienen an Bord. Trinkgelder flossen in der Regel den bedienenden Steward/essen und den Kabinendüsen zu. Außerdem gab es eine Trinkgeldkasse für die unsichtbaren Geister. Hilfsleistungen von Kollegen wurden immer honoriert.
Jetzt möchte ich mal etwas über die Routen erzählen. Es gibt sehr interessante Routen und den sogenannten Schienenverkehr. Schienenverkehr bedeutet, es wurde immer eine bestimmte Reise angeboten, z. B.: 7 Tage kanarische Inseln, also eine Inselrundfahrt. Für die Gäste ein Highlight, für uns bedeutete es jede Woche derselbe Hafen, dieselbe Insel. 6 Monate und mehr. Die interessanten Routen wie z. B.: klassische Ostseereise von Hamburg – Kopenhagen – Stockholm – Tallin – St. Petersburg – Kiel – Hamburg waren auch für uns ein Sternchen. Oder die norwegischen Fjorde bis Geiranger. Oder eine Reise um Spitzbergen herum, früher ein heikles Unterfangen wegen des Packeises, heute wesentlich einfacher aufgrund der Eisschmelze in diesen Gebieten. Eine Fahrt über die Nordwest-Passage war wirklich ein Erlebnis. Zwei Fahrten sind mir besonders in Erinnerung geblieben: Die Kap zu Kap Reise (vom Cape of good hope bis Cape Hoorn) und die Reise in die Antarktis. Das war schon abenteuerlich. Die Antarktis Expedition fing in Cancun, Mexiko an, führte durch den Panamakanal und dann die ganzen Kaffeestaaten nach Süden, um Kap Hoorn herum in den Beaglekanal nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der amerikanischen Welt. Dann über die Drake Passage in die antarktische Eiswelt. Wir habe Stürme erlebt, bei denen nicht nur mir der Arsch auf Grundeis ging. Wir haben dort eine Tierwelt gesehen, die seinesgleichen sucht. Wer glaubt in der Antarktis gibt es nur Eis und Pinguine wird dort eines besseren belehrt. Wale, Seelöwen, Seerobben, Pinguine, Massen an Vögel und auch Delphine habe ich dort gesehen. Wir haben die verschiedensten Forschungsstationen besucht, Post verteilt, Geschenke mitgebracht und welche bekommen. Es war eine Riesensache die ich so schnell nicht vergessen werde. Ich habe Menschen kennengelernt, die verschiedensten Nationalitäten. An Bord arbeiten Menschen aus bis zu 24 Nationen. Und es gab keinen Streit zwischen ihnen. Wir waren EINE Crew, EINE Mannschaft und es spielte keine Rolle woher jemand kam. DAS hat mich fasziniert und mir eine Zufriedenheit gegeben. Klar, es war ein harter Job, aber es hat sich gelohnt. Es hat mich geprägt. Und ich liebe Shanties bis heute!

In meinem vorerst letzten Teil der Reise, Reise…Schiffsgedanken in den nächsten Tagen (oder morgen Nacht) wird es um Anekdötchen gehen, lustige Begebenheiten die an Bord passierten und zum Schmunzeln anregen.

Fortsetzung folgt…

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Schiffsgeschichten Teil 2

Schiffsgeschichten Teil 2

Reise, Reise…

Heute geht es um das alltägliche Leben an Bord, ein paar Regeln und etwas über Landgänge.
Dass es an Bord 24/7 etwas zum Essen gibt ist ja keine Neuheit. Jeder, der als Gast eine Seereise tut, sollte damit rechnen, dass er/sie  2-3 kg zunehmen wird. Der gesteigerte Appetit kommt vielleicht auch von frischer Seeluft, ich gehe aber davon aus, dass die Buffets, die Speisekarten und das üppige Angebot von Speisen dermaßen gefüllt sind mit allerlei Leckereien, die es der Hausfrau/mann nicht leicht machen sie nachzukochen, sprich dort gibt es ein Speisenangebot von gut bürgerlich bis elitär. Von jeder Speise an einem Abendbuffet nur zu probieren ist ein schweres Unterfangen, welches nur mit Mühe zu schaffen ist. Von der Schweinehaxe bis zum geeisten Kaviar mit klassischen Condiments (gehacktes Eigelb, gehacktes Eiweiß, Weißbrot, Creme fraiche und einem dreifach gebrannten Wodka…Zur Not geht auch Champagner) ist meistens alles vorhanden. Auch die klassische Pizza zwischen Frühstück und Mittagessen fehlt natürlich nicht. Oder zum Mitternachtsimbiss einen kleinen Burger?
Unter Deck ist meistens die Küche. Teilweise so groß wie ein Parkdeck, aufgeteilt in klassische Bereiche: Patisserie, Bäckerei (Dessert, Kuchen, Torten) kalte Küche (Vorspeisen und Salate, Dressings), Beilagenküche (Reis, Kartoffeln, Gemüse, etc), Poissonniere (Fischküche für Fisch und Meeresfrüchte aller Art), Fleischküche (Fleisch aller Art mit korrespondierenden Saucen) und nicht zu vergessen die Küche der Casserolieres (Spülküche) für alles was schmutzig ist und gereinigt werden muss.
In der Küche reden nur Köche, Stewards/dessen haben hier einfach die Klappe zu halten. Ansagen kommen nur von den Postenchefs der jeweiligen Bereiche oder der große Küchenboss oder sein Hilfssheriff. Da das Restaurant sich in der Regel über der Wasserlinie befindet ist es über Rolltreppen zu erreichen. Die Stewards schleppen also das Essen mit großen Tabletts, mit einer Hand tragend über der Schulter auf der Rolltreppe hinauf, die andere Hand sollte sich am Schiff festhalten. Motto: Eine Hand dem Gast, eine Hand dem Schiff. Hält man sich nicht an diese Regel kann es passieren, dass bei Seegang einem das große Tablett ins schwanken gerät und es runterfällt. Dies hat zur Folge, dass der Kollege hinter Dir seines auch fallen lässt. Und so weiter. Dominoday sozusagen. Unten steht dann der cholerische Küchenchef und dann…..viel Glück.

Nun, reden wir doch mal über Arbeitszeiten für einen europäischen Mitarbeiter an Bord. Dies kann sich im Laufe der Zeit geändert haben, damals verhielt es sich so: Im Heuervertrag waren zu einer bestimmten Heuerzahlung 160 Arbeitsstunden vereinbart plus 100 Überstunden, welche in der Grundheuer inkludiert waren. Alle weiteren Überstunden, die geleistet wurden sind mit 5 US Dollar zusätzlich bezahlt worden. Also 260 Stunden im Monat plus Überstunden. Jetzt möchte man meinen, dass das sehr viel ist. Geht man aber davon aus, dass man ohnehin keinen freien Tag hat, sondern 7 Tage die Woche und mindestens 6 Monate durcharbeitet, bei durchschnittlichen Arbeitszeiten von 8 bis 12 Stunden am Tag, bekommt man die Stunden sehr schnell zusammen. Die asiatischen Kollegen waren sogar 9 Monate und länger an Bord, bei weitaus geringerer Heuer. Die europäischen Mitarbeiter hatten zusätzlich noch Anspruch auf Urlaub, welcher an die aktive Zeit an Bord angehängt wurde. Damals gab es keine Sozialabgaben oder Steuerzahlungen an das deutsche Finanzamt. Die Personalfirma firmierte in auf Zypern, die Company hatte ihren Sitz in der Schweiz und wir fuhren unter Bahamasflagge und die Verträge kamen aus Irland. Da blickt selbst der Steuerfachmann selber nur noch schwer durch. Das wird sich heute nur unzureichend geändert haben. Zusätzlich zur normalen Arbeitszeit gab es Sicherheitsaufgaben auf dem Schiff. Neben den Generalalarmen für alle gab es Schulungen (Drill´s) und auch reale Jobs, die man erledigen musste. Bunkerwache zum Beispiel. Das bedeutet, wenn Schweröl gebunkert wurde, durfte auf der Bunkerseite nicht geraucht werden. Dann stand auf jedem Deck eine Person, die darauf achtete, dass sich nicht doch jemand ´ne Kippe ins Gesicht steckte. Verpasste man diesen Job und hat nicht nachgesehen ob man selber dran war und versuchte das Schiff zu verlassen um an Land zu gehen, bekam man -außer dass man nicht an Land gehen durfte – auch gleich einen Termin beim Staffkapitän und Sicherheitsoffizier, eine spoken warning (Mündliche Verwarnung mit Vortrag) und 20 US Dollar Penalty (Strafe) zugunsten der Gesellschaft zur Rettung Seebrüchiger.

Neben der ganzen Arbeiterei hatten wir die Möglichkeit in der Crewbar abzuhängen. Theke und Personal waren bestellt, so konnte sich der ein oder andere noch einen Dollar dazuverdienen. Spottbillig waren Alkohol und Zigaretten, da erstens steuerfrei und zweiten die Company uns das Zeug zum Einkaufspreis zur Verfügung stellte. Wir konnten soviel Zeug kaufen wie wir wollten. Einziges Manko war, dass wir das Zeug nicht von Bord bringen konnten. Die Einfuhrbestimmungen der Länder gaben diese nicht frei. In der Crewbar wurde nicht über Arbeit gesprochen, es wurde gelacht, gesungen, getanzt und getrunken. Jeder wurde geduzt, außer vielleicht der Kapitän, wenn der mal da war. Rang und Schulterstreifen waren egal. Offiziere waren auch da, aber ohne Uniform. Das war verpönt. Die Crewbar hatte jeden Abend geöffnet, doch Vorsicht. Zu lange in der Bar bedeutete gleichzeitig weniger Schlaf. Man musste schon abwägen zwischen schlafen oder feiern.

Fortsetzung folgt…

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Schiffsgeschichten Teil 1

Schiffsgeschichten Teil 1

Reise, Reise…

Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön… Ein bekanntes Volkslied. Ihr kennt doch alle die Serie Traumschiff, oder? Mit Sascha Hehn, Klaus-Jürgen, Siegfried Rauch und so weiter. Ihr kennt auch die Serie „Lust auf Meer“? Ich muss immer ein wenig lächeln und aufpassen, wie weich gespült doch die Zuschauer werden. Beim Traumschiff kann ich das noch verstehen, da ist dann tatsächlich eine Story und ein Drehbuch im Hintergrund. Von Dreharbeiten beim Traumschiff später mehr. Aber die „Reportage“ „Lust auf Meer als Reality-TV zu verkaufen ist schon eine Wucht. OK, An-und Ablegemanöver sieht man mindestens dreimal pro Folge. Der Kapitän wird hochgelobt für seine tolle Arbeit an der Außennock. Der Küchenpraktikant hat kein Freigang bekommen? Ach herrje, der arme Mann. Bisschen was für´s Herzchen. Die Kabinen-Stewardess kann Tiere aus Handtüchern gestalten? Ein echter Hit. Ich will die Leistung derer, die auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten, in keinster Weise abwerten, ganz im Gegenteil.
Ich bin selber 15 Jahre zur See gefahren und ich habe das Leben dort kennengelernt. Auf kleinen exklusiven Kreuzern, bis 140 Gästen, und auf großen Pötten ab 2400 Gästen… aufwärts. Wer glaubt, dass das Leben an Bord auch nur ansatzweise etwas mit Seefahrerromantik zu tun hat, irrt. Mal abgesehen davon, dass es natürlich die unsichtbaren Geister gibt, die unermüdlich Messingknöpfe polieren, Kotze wegwischen, sämtliche Spiegel putzen, Glas streifenfrei säubern und sich um die anfallenden Müllberge und Essensreste kümmern, sich um mit Tampons verstopfte Toilettenrohre kümmern, das Deck schrubben, die Außenfarbe des Schiffes erneuern, Berge von Handtüchern, Bettwäsche, Waschlappen, Uniformen und Tischwäsche reinigen und so vieles mehr, sieht man als Gast nur fröhliche Mitarbeiter, Offiziere und Künstler, welche stets um das Wohl der Gäste bemüht sind. Dazu die ständige Berieselung durch die Lautsprecher mit Musik von James Last und Captain Cook und seine singenden Saxophone. Beim Ein- und Auslaufen des Schiffes in einen Hafen hat fast jeder Dampfer seine eigene „Erkennungsmelodie, von „Biscaya“ bis „Sail away“.

Ich will Euch in dieser Reihe: Reise, Reise… Schiffsgeschichten erzählen, wie es wirklich ist. Ich werde keinen Seemannsgarn erzählen, die Sache nicht romantisieren und Euch erzählen, dass es durchaus auch sehr schöne Seiten im Bordleben gibt.

Nachdem ich den Vertrag unterschrieben hatte und mit dem Flieger über Miami nach  Cancun, Mexiko gereist bin, mit etwa 30 anderen Crewmitgliedern, stellten wir mit Erstaunen fest, dass wir nicht wie üblich von einem Shipsagent erwartet wurden, welcher uns zum Schiff transportieren sollte. Der Agent wusste, dass das Schiff nämlich noch gar nicht in Cancun war, sondern in New Orleans, USA lag und hatte mit unserer Ankunft nicht gerechnet. Die durften aufgrund von Sturm und Hurrikanwarnung den Hafen bis auf Weiteres nicht verlassen. Die Firma wurde informiert und unser Captain, der auch in unserer Gruppe war regelte alles Weitere. Wir wurden vor die Wahl gestellt. Entweder wir reisten wieder nach Hause und hätten zwei Wochen dort verbracht oder wir blieben in Cancun bei Vollverpflegung, komplette Heuer, plus Taschengeld, sämtliche Ausflüge und eine Entschädigung dafür, dass unsere wertvolle Zeit in Anspruch genommen wurde. Ihr könnt Euch vorstellen was wir ausnahmslos alle gewählt haben. Wir blieben fast zwei Wochen im Hotel mit allen Annehmlichkeiten die es bot. Es war eine tolle Zeit. Dann hieß es „aufsteigen“. Gepäck wurde durchleuchtet und durchsucht. Drogen und Waffen aller Art sind strengstens verboten. Gestern wie heute. Dann zum Purser (Personalbüro auf dem Schiff. Purser ist die Berufsbezeichnung für dortige Mitarbeiter.) Reisepass abgeben, Vertrag zeigen und eine Crewnumber zugewiesen bekommen. Jedes Crewmitglied hat so eine, es ist nicht nur eine Personalnummer, sondern gleichzeitig eine Sicherheitszuweisungsnummer, welche ebenfalls auf der Musterrolle verzeichnet ist. Auf der Musterrolle stehen alle Nummern die mit ganz bestimmten Sicherheitsaufgaben im Falle eines Alarmes verknüpft sind. Davon aber später noch.
Dann bekam ich den Schlüssel zur Kabine. Deck 4, Wasserlinie. Soll heißen, wenn wir Wasser und Himmel im Wechsel durch das Bullauge sahen, dann war es ein wenig stürmisch draußen. Hat man keinen Streifen als Offizier auf der Schulter, wurde man zu zweit in einer Kabine untergebracht. Klamotten auf die Koje geschmissen und ab zur Sicherheitseinweisung. Bordsprache war und ist in der Regel  Englisch. Dann Enviromenteinweisung. Der Umwelt zuliebe. Dann Generalalarmübung für alle, Gäste und Crew. 7 mal kurz, 1 mal lang. Mit Rettungsweste und Mütze. Dann Vorstellung im Restaurant. Als Neuer stellt man sich vor und wartet bis Dich einer anspricht. Danach Tische eindecken. Für ein 5 Sterne Schiff ist das nicht so einfach, wie sich das einer vorstellen kann. Exakt und akkurat. Wenn dem Maitre das nicht gefiel, oder aus Menschenhass, zog dieser mit einem Ruck an der Tischdecke und man konnte von vorn anfangen. Was. nicht. schön. war. Aber ich lernte schnell und die Monate vergingen im Flug. 6 Monate plus Verlängerung, je nachdem. Verlängerung bedeutete maximal 1 Monat, dann konnte man nach Hause fliegen.
Übrigens, es gibt ja Menschen, denen der Seegang schwer zu schaffen macht. Ich gehörte und gehöre nicht dazu. Lebt man aber 6 bis 7 Monate auf dem Wasser, arbeitet und schläft mit dem Schaukeln des Schiffes passiert Folgendes: Setzt man die Füße wieder für längere Zeit auf festen Boden wird man…. landkrank. Man geht wie auf Eiern, breitbeinig wie auf dem Schiff. Und ich kotzte mir die Seele aus dem Leib. Es dauert eine Weile bis man sich daran gewöhnt hat.

Fortsetzung folgt….

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Bondage, die fesselnde Begierde

Bondage, die fesselnde Begierde

Bondage ist für nicht wenige BDSM-ler ein wichtiges Thema. Da gibt es das reine zweckgebundene Bondage, welches einzig und alleine darauf abzielt Sub, so zu fixieren, dass er/sie möglichst sich nicht daraus befreien kann und in Positionen zu halten, wie es Dom gerade gefällt oder für weitere Unternehmungen praktikabel ist. Und dann gibt es die kunstvolle Art zu fesseln oder gefesselt zu werden wie z. B. beim Shibari. Das ist ziemlich sexy anzusehen finde ich. Allerdings beherrsche ich diese Kunstform nicht. Ich beherrsche als Seemann eigentlich nur 2-3 Knoten. Die bekommt man sehr schlecht wieder auf, für die Seefahrt zweckmäßig, für Sub eher nicht. In jedem Fall habe ich (oder ich achte darauf, dass ich als Dom darauf) ein Notfallmesser in der Nähe.. Wenn man sich über Bondage informiert hat, weiß man eben welche Materialien dafür geeignet sind und sich Plastikseile nur bedingt bis gar nicht eignen. Und vor allem eine Grundtechnik beherrschen. Keine Gliedmaßen bis zur Verfärbung ins blaugrüne abschnüren und mit Sub ständig im audiovisuellem Kontakt bleiben. Sprich beobachten und reden und fragen. Allerdings ist diese Seite kein, ich wiederhole: KEIN Ratgeber für Bondage, da gibt es viele andere, die das professionell machen und beraten.

Für den Heimgebrauch reicht mein Wissen aus und ich fühle mich wohl dabei. Und die, die ich schon gefesselt habe, haben sich auch nicht beschwert.

Sehr sexy finde ich übrigens Metallketten, Handschellen, Fußketten und andere Fesselspielzeuge aus Metall auf nackter Haut. Sie sind nicht nur zweckmäßig, sie sind leicht zu reinigen und sehen stark aus. Auf Billigprodukte, die nicht sauber entgratet wurden und Sub oder mich verletzen könnten, verzichte ich liebend gerne.
Zweckmäßig finde ich allerdings Bondageseile. Sie sind vielseitig verwendbar und eine beste Hilfe um Sub in Postionen zu bringen, die es mir leichter machen sie/Ihn zu bearbeiten und zu bespielen.
Ich liebe es gefesselt zu sein, die Seile auf der Haut zu spüren, an Knöchel, Knien, Armen, Schenkel und Händen. Nicht heraus zu können und mich nicht wehren zu können. Das Gefühl ausgeliefert zu sein und mich dem Willen des Gegenübers ausgesetzt fühlen. By the way, auskitzeln ist bei mir nur in einem guten Bondage möglich. Dann kann ich niemanden verletzen. Ich ticke dabei richtig aus.
Langzeitfesselung ist bestimmt auch eine feine Sache, allerdings habe ich das noch nie ausprobiert. Und da gibt es noch das Device-Bondage, das Fixieren an speziellen Gerätschaften, aber auch an/auf Tisch, Stuhl oder anderen Möbelstücken. Das sind erstmal meine Grundgedanken zum Thema Bondage.
Dies ist mein zweiter Beitrag und weitere folgen. Geduld.

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