lovefeet1973

Oh, du fröhliche, oh du, ach Ihr wisst schon…

Da ist sie wieder, die alljährliche Vorweihnachtszeit. Dass sie eigentlich eine Fastenzeit ist, die Adventszeit, wissen nur Wenige. Eine Zeit zur Besinnung, eine Zeit an der man der Menschwerdung Christi gedenkt und dieses Fest, diese Freude mit dem Weihnachtsfest begeht. Ehrlich gesagt, meinethalben ist das Fasten out. Es sei denn man ist gesundheitlich angeschlagen und sollte auf ärztlichen Rat hin vielleicht das eine oder andere Festmahl bleiben lassen. Der Gesundheit wegen.
Wenn ich durch die Städte schaue, in fast jedem Dorf, sicher aber in jeder Stadt oder Gemeinde ist jetzt die Weihnachtsmarktsaison eröffnet, das alljährliche Konsumfestival mit klingender Münze und ebenso klingender Weihnachtsmusik, die aus allen Rohren und Röhren so lange abgefeuert wird, bis man es selber nicht mehr hören mag, oder kann. Glühwein, wahlweise mit oder ohne Schuss, Bratwürstchen, Lebkuchen und andere Leckereien an jeder Laterne. Nebenan in den Geschäften teilweise schon Winterschlussverkauf, wahlweise Black-Friday (Woche). Ich verurteile dieses Geschäft nicht, ich muss ja nicht dran teilnehmen, obwohl auch ich jemand bin, der seinen Lieben gerne etwas schenkt. Allerdings auch was anderes als Socken, Oberhemden oder Schlipse. Etwas Außergewöhnliches. Und dann muss ich doch los in das Getümmel, um genau dieses Etwas zu bekommen, was ich das gaaaaanze Jahr nicht bekommen kann. Und dann bin ich genau eben wie “Jedermann”, einer der wie “Jedermann” eiligst seine Einkäufe erledigt, nach Hause eilt, nicht links oder rechts blickend, sich vor den PC setzt und Texte wie diese verfasst.
Es ist schwer sich dem Weihnachtstrubel zu entziehen. Unmöglich will ich nicht sagen, aber schwer.

Weihnachten, das Fest der Liebe… Damit ist zunächst nicht meine Liebe zu meiner Frau gemeint, sondern die Liebe Gottes zu den Menschen, indem er uns Christus seinen Sohn schenkt und einen neuen Bund schließen möchte. Diese Liebe ist gemeint. Dass die Menschheit hin ging und aus lauter Dankbarkeit diesen Christus ans Kreuz schlug, hatte weniger mit Liebe zu tun, als mit von Menschen geschürtem Hass.
Doch an diesen Weihnachtstagen gedenken wir der Liebe Gottes zu den Menschen. Auch wenn wir diese Liebe oft nicht wahrnehmen und uns mit Mindestlohn, Kriegen, der Nato, Terror allerortens, abgedrehten Präsidenten, Hass, Neid, Gier, Mord, Lügen und anderen Gaunereien, die Welt in der wir leben ganz schön hinrichten. Natürlich im weihnachtlichen Lichtermeer.
Und doch, da Christus als Kind zu uns kam, in seiner kindlichen Unschuld, in seinem kindlichen Vertrauen, spiegelt sich die Liebe Gottes wieder. Wenn sich in den Augen unserer Tochter die Lichter des Weihnachtsbaumes widerspiegeln, ihre neugierigen Blicke auf all den Glitzerkugeln ruhen, glaubt mir, ich halte inne und danke dem Herrgott für unser kleines Geschenk. Denn, Weihnachten ist auch das Fest der Familie. Doch es ist wie es ist. Nicht jeder hat oder hatte das Glück und die Freude innerhalb einer Familie aufzuwachsen um eine friedliche Zeit zu erleben. Einige haben Krieg erlebt und überlebt. Anderen war es nicht vergönnt mit Eltern aufzuwachsen. Krankheit, Alter, Einsamkeit, all diese Dinge begleiten die Menschen seit Anbeginn der Zeit und wer weiß, wie es uns einst ergehen wird. Ich für meinen Teil lebe mit einer Familie, wir haben zu essen und zu trinken und noch so manche Annehmlichkeiten. Klar gibt es Menschen, die sich den Luxus, den ich genieße, nicht leisten können. Deswegen braucht aber niemand ein schlechtes Gewissen zu haben, denke ich. Reich und arm gab es schon immer. Allerdings können wir versuchen die Menschen, die nicht mit Reichtum gesegnet sind, nicht zu vergessen und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Wir müssen oft nicht weit gehen um diese Menschen zu treffen. Vielleicht ist es der Nachbar oder die Nachbarin, vielleicht die alte Dame, die sich jeden Morgen ein Brötchen von gestern einpackt. Vielleicht ist es……

Nun, so denke ich über Weihnachten nach, über die Adventszeit und über den Lauf der Dinge.
Ich wünsche Euch eine gesegnete Vorweihnachtszeit und von Herzen Frohe Weihnachten.

Freric

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Allgemeines und meine Sicht der Dinge zum Thema Alkoholsucht

Allgemeines und meine Sicht der Dinge zum Thema Alkoholsucht

Das Wort “Sucht” kommt nicht von “suchen”, obwohl ich sehr wohl der Meinung bin, dass Sucht sucht. Und zwar denjenigen, der ihr am allerwenigsten Kontra geben kann. Ich rede hier nicht von “dummen” Menschen, von “schwachen” gar. Das Wort “Sucht” stammt von “siechen”, “dahinsiechen”. Als das Wort “siechen” gebraucht wurde, gab es eine Menge Krankheiten, die jemanden dahinsiechen ließ. Die Pest, Gelbsucht, Fallsucht, Fieber und viele anderen mehr. Doch konnte man damals diese Krankheiten nicht so wie heute benennen und gebrauchte eben das Wort “Sucht”, von “siechen”. Übrig geblieben ist das Wort Sucht im Sinne von Abhängigkeit einer beliebigen Substanz oder auch Tätigkeit (z. B.: Spielsucht).
Alkoholsüchtig wird man nicht von einem Glas Bier oder dem ersten Schnaps, den man probiert. Alkoholsüchtig wird man durch Gewöhnung, Training und Konditionierung der Körperorgane, insbesondere der Leber. Die Theorie, dass Alkoholsucht vererbbar sein könnte, wird allerorts gerne verbreitet ist zunächst aber noch nicht bewiesen. Fakt ist aber, dass es bestimmte Gene zu geben scheint, die die Alkoholsucht begünstigen könnten und somit vererbbar sind. Dies mit “Dein Vater war Alkoholiker und Du wirst auch ein Säufer!” zu propagieren ist eine Denke aus dem letzten und vorletztem Jahrhundert und zeugt von professionellem Nichtwissen.

Wir kennen Menschen in den Aggregatzuständen: angetrunken, betrunken und ertrunken. Wir begegnen allen Schattierungen von Schwips bis Rausch fast täglich und überall. In den Büros wird angestoßen, an Feinkostläden an den Stehtischen wird genippt, auf Feiern jeglicher Art wird eingeschenkt und jedes Wochenende werden Blumenkübel vollgekotzt und sehr viele verlieren den Führerschein und/oder das Gesicht. Doch wer von ihnen ist abhängig? Wer will darüber urteilen? Wer kann darüber urteilen? Denn üblicherweise gilt vor Gericht: Vor dem Urteil kommt erst einmal die Beweisaufnahme. Bei Medizinern spricht man von Anamnese. Und trotzdem sind die Grenzen zur Abhängigkeit verschwimmend – und zwar nach oben und nach unten.
Mengenangaben zur Feststellung einer Abhängigkeit sind nicht unbedingt erheblich, da es Leute gibt, die sich in kleinen Schlückchen durch den Tag trinken, nie einen Vollrausch haben und trotzdem in der Suchtproblematik stecken. (Spiegeltrinker)

Dann gibt es jene, die sich jeden Abend 50 gr. Alk in den Kopf gießen, ohne alkoholkrank zu sein. (Gewohnheitstrinker) (50 gr Ethanol = 0,75 Promille = 1/2 l Wein = 0,1 l Korn = 5 Stunden Abbauzeit)
Und es gibt Menschen, die ihren Konsum phasenweise hochgepeitscht haben und sich später (z. B. nach einer Lebenskrise) wieder in die Normalitätstrinkende Menschheit eingereiht haben. (Problemtrinker)

Und wer kennt sie nicht, die Geschichten vom Opa, der jeden Tag 5 Schachteln Zigaretten ohne Filter rauchte und sich mindestens 5 Liter Hörnerwhiskey in die Rüstung gepfiffen hat und trotzdem 93 Jahre alt wurde? (Legendentrinker)

Doch wer ist denn nun alkoholkrank und wer bitteschön nicht?

Alkoholiker ist, wer den ganzen Tag schlecht frisiert auf der Parkbank wohnt und stinkt wie ein alter Lappen. DAS hätten wir gerne. Weil, Alkoholiker sind immer die anderen, aber ich doch nicht. Das Klischee des Alkoholikers als obdachloser Penner zieht sich durch alle Schichten. Damit sind nämlich alle fein raus, die sich regelmäßig die Binde zukippen.
1,61 Millionen Bundesbürger trinken missbräuchlich Alkohol. Alles Penner? Mitnichten. Es betrifft sämtliche soziale Schichten. Der riskante Konsum von Ethanol liegt schätzungsweise bei 2,8 Millionen Bürgern, 2,7 Millionen betreiben einen gefährlichen Konsum und 1,8 Millionen gelten als alkoholkrank. Andere Quellen gehen von 2,5 Millionen Suchterkrankter aus. Summa: Wohlwollend gerundet sind wohl etwas mehr als 10 Millionen Bürger ernsthaft in Sachen Alkohol unterwegs. Da braucht man eine Menge Parkbänke, oder nicht? Und by the way, die Dunkelziffer wird um einiges höher sein als die eben genannten Zahlen, denn wer gibt schon gerne von sich zu ein Alki zu sein?

Nun, wir haben bis jetzt festgestellt, dass Parkbänke keine zuverlässigen Mittel sind, um alkoholkranke Menschen zu katalogisieren.

Ich möchte Ihnen jetzt mal einen Krankheitskatalog vorstellen. Was nun folgt, kennt jeder, der in Sachen Suchtfragen schon mal praktizierenderweise unterwegs war. Der Forscher Elvin Morton Jellinek und seine mindestens 60 Jahre alte Typologie. Mit Sicherheit gibt es heute modernere, der Wissenschaft angepassteren Typologien.

Die Säuferwelt des Herrn Jellinek sieht folgendermaßen aus:

Alpha Trinker
Ist nur psychisch abhängig. (Problem- Konflikttrinker, Erleichterungstrinker)

Beta Trinker
Hoher Konsum ohne Psychische und physische Abhängikeit, aber bereits mit körperlichen Schäden wie Fettleber oder Gastritis. (Gelegenheitstrinker, Gewohnheitstrinker)

Delta Trinker
Dauerhaft beim Saufen, abstinenzunfähig, steht unter Dauerstrom und kann seinen Konsum noch kontrollieren. (Spiegeltrinker)

Epsilon Trinker
Trinkt periodisch, dann aber so richtig. Bis nichts, aber auch gar nichts mehr geht. Dann monatelang trocken um dann wieder loszulegen. (Quartalssäufer)

Meine Frage an mich lautete, wo ich mich anhand dieser Typisierung einordnen würde. Meine Antwort war: Ich bin von jedem etwas. Diese Antwort war nicht hoch angesehen, wollte man mich doch katalogisieren. Wir sehen also, dass jeder Mensch grundverschieden ist und jede Sucht seinen eigenen Gesetzen folgt. Doch trotzdem: Es gibt ja noch andere. Wie zum Beispiel
nach Cloninger/Babor. Diese unterscheiden zwischen Typ A und Typ B:

TYP A ist der Trinker mit einer guten therapeutischen Prognose, kommt aus einem intaktem Umfeld, fängt relativ spät mit der Sauferei an und hat wenig Flurschaden im sozialen Umfeld und seiner Gesundheit hinterlassen.

TYP B startet früh durch, schwerer Verlauf mit schlechter Prognose, genetisch vorbelastet und zumeist männlich. Sprich: Arschkarte.

Auch nicht wirklich eine Superhilfe. Zur Verständlichkeit gibt es hier jetzt mal eine kleine Übersicht der WHO:

Riskanter Konsum:

Mehr als 20 gr. reinen Alkohols = 0,5 l Bier oder 0,2 l Wein (Damen)
Mehr als 40 gr reinen Alkohols = 1,0 l Bier oder 0,4 l Wein (Herren)
Gilt für den TÄGLICHEN Konsum

gefährlicher Konsum:

das gewohnheitsmäßige Trinken um der Wirkung willen, welches körperliche und/oder seelische Schäden zur Folge hat. Auch soziale Probleme werden in Kauf genommen. Gilt aber noch nicht als abhängig.
Männer: zwischen 1,5 l und 3 l Bier oder 0,6 l bis 1,2 l Wein
Damen: zwischen 0,75l und 1,5 l Bier, 0,25 l bis 0,8 l Wein oder 4 Likörchen! (Täglich!!!)

Alkoholabhängigkeit als psyiatrische Erkrankung liegt vor bei:
Suchtdruck – der übermäßige Wunsch Alkohol zu trinken
Vernachlässigung von allem was nicht mit Alkohol zu tun hat – wie Familie, Freunde, Arbeit, Gesundheit Aussehen, Ansehen, —> Parkbank durch Nichtüberweisen der Miete.
Dosissteigerung – Effekt durch Toleranzentwicklung des Körpers
Kontrollverlust – Verlust der Kontrolle des Trinksystems, bedeutet man kann nicht mehr die Menge, Trink-Beginn, (morgens, mittags, abends, nachts) und Trink-Ende entscheiden.
Und zu guter Letzt die Entzugserscheinungen bei Absetzen des Alkohols.

Jeder kann so für sich entscheiden, wo er sich selber einordnen würde, sollte man mal gefragt werden.

Die Übergänge vom Laien bis hin zum Vollprofi sind immer schleichend und werden vom Trinkenden nicht wahrgenommen. Jeder aktive Säufer verspricht sich und anderen hoch und heilig, er könnte jederzeit aufhören.

In meine Artikeln soll es nicht darum gehen den Alk zu verteufeln. Ich möchte auch nicht irgendwem das Bier sauer reden. Im Gegenteil, dem Genußtrinker rufe ich gerne ein frohes “zum Wohle” zu und gönne es ihm oder ihr von Herzen. Ich schreibe hier aus eigener Erfahrung und als Ratgeber, was man besser vermeiden sollte um nicht auf der ITS zu landen und Dinge zu sehen, die man nicht sehen möchte, aber muss. Und spätestens dann merkte sogar ich, dass Alkohol ein gefährlicher Endgegner ist, gegen den viele schon ihren Kampf verloren haben. Oder gar nicht erst angetreten sind.
Der Unterschied zwischen Euch und mir ist folgender:
Ihr seid (hoffentlich) nicht süchtig, ich bleibe es mein Leben lang, auch wenn ich trocken bin. Das sage ich nicht weil ich mir leid tue, sondern aus dem Wissen heraus, dass ich nichts mehr trinken sollte um mein neues Leben nicht schon wieder zu vergeigen.

Im nächsten Beitrag möchte ich erläutern, warum manche Trinker immer mehr vertragen und stiefelweise Bier, Schnaps, Sekt und Co vertragen.


Wir lesen uns?

Gruß
Freric

@feetlove1973 (twitter)







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Ein Erfahrungsbericht und warum die Leber so gütig ist.

Ein Erfahrungsbericht und warum die Leber so gütig ist.

Ich wurde ziemlich ordentlich mit Medikamenten zugedröhnt auf die Station gebracht, die Türen schlossen sich und ich fand mich in einem Einzelzimmer wieder. Man sagte mir, dass ich mich ins Bett legen könnte bis der Arzt kommen würde. Ich machte mich also bettfertig, da ging auch schon die Tür auf und Dr. S. kam mit seiner Armada im Schlepptau an und stellte mir tausend Fragen und ich antwortete lallend, stets bemüht meine Entzugserscheinungen zu verbergen. Ich bekam das EKG angeschlossen, wurde gründlichst untersucht, die Medikation wurde festgelegt und dann verließen sie mich auch schon wieder. Alles 20 Minuten kam jemand von der Pflegerei herein, weckte mich und sah sich meinen Zustand an. Das hängt damit zusammen, dass es viele Alkoholiker gibt, die sich schon mit Suizidalgedanken beschäftigt haben und/oder schon versucht haben sich von dieser Welt zu befördern. Als ich zwei, drei Tage später aufstehen konnte und mich wankend zum Raucherzimmer begeben wollte, ging ich an der Kaffeeküche vorbei und wollte mir eine Tasse Kaffee holen. Ich war nicht in der Lage mir einen Kaffee einzuschenken, so sehr zitterte mein Körper. Ja, mir schossen die Tränen in die Augen…. Nicht weil ich mir so leid getan habe, nein, ich habe mich vor mir selber zutiefst geschämt. Ja, ich war traurig und habe lange gebraucht anderen Menschen in die Augen schauen zu können. Mein Selbstbewußtsein war am Ende. Schuldgefühle waren auch so ein Thema, darauf möchte ich in einem anderen Kapitel zurückkommen. In dieser Kaffeeküche sprach mich dann ein Mitpatient an, er hieß einfach nur “Icke”. Icke war Berliner mit einer großen Klappe und einem noch größerem Herz. Der sagte:”Pass ma uff. Du brauchst Dir hier nich zu schämen. Weeste warum? Weil wir ALLE hier Säufer sind und fast alle ham jenauso jehampelt wie Du jetze, weeste. So, unnu komm, ick nehm den Kaffe und dan jehn wa in die Raucherbude.” Dann nahm er den Kaffeebecher, der nur halb gefüllt war und ging vor, ich “hampelte” also brav hinterher. Mit beiden Händen zitterte ich den Kaffee zum Mund und trotzdem lief mir das Gebräu auf das T-Shirt. Keiner hat gelacht. Keiner hat einen doofen Kommentar gemacht. Alle wussten was man durchmachte und alle haben geholfen wo sie konnten. Weil wir alle dasselbe Problem hatten. Icke und ich haben später noch lange zusammen in der Langzeittherapie zugebracht. Doch auch dazu mehr… Später. Ich bekam zum ersten Mal mit, wer so alles mit auf der Station war. Da gab es einen Arzt, einen Rechtsanwalt, einen Maurer, ein paar Rentner, ein Richter, ein paar Dauergäste, einen Koch, eine Sekretärin, eine aus einer Bank…. und mich. Alle sozialen Schichten waren vertreten. Und wir hatten eines gemeinsam: Wir waren alles Alkis. Säufer der schlimmsten Sorte, mal gesellschaftlich geschrieben. Wir wurden unregelmäßig in die Pflegerei gerufen um uns pusten zu lassen, Kontrolle muss sein. Wir konnten essen wann wir wollten, zusätzlich zu den drei Mahlzeiten, an denen die Teilnahme Pflicht war. Ob man was essen wollte oder nicht. Alkoholiker neigen zu Appetitlosigkeit, da sie normalerweise das, was man essen konnte auch in flüssiger Form zu sich nehmen konnte. Aber mit der Zeit kommt der Hunger und Appetit wieder.
Nach einer Woche der Eingewöhnung gab es dann die erste Stufe der Entwöhnung. Ein geregelter Tagesablauf: Aufstehen, Frühstücken, pusten gehen, Tabletten unter Aufsicht nehmen, Morgenrunde mit therapeutischer Begleitung, Terminverteilung, Spaziergang, Mittagessen, Tabletten nehmen, Pause, Freigang in Begleitung von Mitpatienten, pusten gehen, Einzelgespräche, Abendessen, Pillen nehmen, Abendrunde mit therapeutischer Begleitung, Bettruhe. Zwischendurch weitere Untersuchungen der inneren Organe -insbesondere Leber und Nieren, Bewegungstherapie etc….
Die Krankenkassen bezahlten diese Art der Entgiftung 4 Wochen lang, danach wurde man normalerweise wieder entlassen. Die meisten, die nach der qualifizierten Entgiftung nach Hause entlassen wurden kamen mit 80 bis 85 prozentiger Sicherheit bald wieder. Die Rückfallquote war und ist sehr hoch. Mittlerweile hatte der Sozialdienst sich um eine Entwöhnungstherapie für mich bemüht. Das bedeutet: Ein Alki, der entgiftet hat, ist entgiftet. Nicht mehr und nicht weniger. Ist er deswegen nicht mehr süchtig? Er hat als keinen Alkohol oder seine Rückstände mehr im Körper. Physisch ist er clean. Jedoch sind die allerwenigsten in der Lage nach der Entgiftung trocken zu bleiben und manche wollen es auch gar nicht. Wie sieht es aber mit der psychischen Abteilung des Alki´s aus? Keinesfalls ist er auch im Hirn trocken. Auch meine Gedanken kreisten ständig um Alkohol, dem Stoff der berauscht, der lustig macht, der beruhigt….. Suchtdruck entsteht (auch heute noch in bestimmten Situationen) im Kopf. Und wenn man nicht gelernt hat mit dem Suchtdruck umzugehen, landet man schneller auf der Intensivstation als man eigentlich möchte.

Lieber Leser, stellen Sie sich doch mal vor Sie fahren jeden Tag mit dem Auto eine 10 KM lange Strecke zu Ihrem Arbeitsplatz. Tagein, tagaus. Und zurück. Natürlich nehmen Sie, die für Sie angenehmste Strecke. Jetzt ist diese Strecke erstmal gesperrt und Sie müssen einen Umweg fahren der nochmal 10 KM mehr für Sie bedeutet. Das heißt, Sie müssen früher losfahren, damit sie pünktlich an Ihrem Arbeitsplatz sein können.
Genauso sieht es im Kopf eines Süchtigen aus. Jahrelang drehte sich alles nur um den Alkohol. Jahrelang trainierte er sich mit System zu betrinken. Er entwickelte Strategien um heimlich trinken zu können. Diesen Weg des Alkohols professionalisierte er, jahrelang. Nun soll es von jetzt auf gleich ohne Alkohol gehen? Draußen in der realen Welt und nicht mit der schützenden Glocke in der man sich auf der Station befand? Von jetzt auf, gleich ohne eine vernünftige Strategie? Freunde, das geht schief. In den meisten Fällen.
Nachdem also auch meine Zeit gekommen war und ich mich mitten in einer alkoholischen Depression befand, fand mein Entlassungsgespräch statt. Man eröffnete mir, dass ich schon vor meinen Eskapaden an einer Depression litt. Man müsste mich dennoch entlassen. Auf meinen Einwand hin, dass ich es wahrscheinlich nur bis zum Bahnhof schaffen würde und da die nächste Kneipe wäre und noch andere vernünftige Gründe hatte, die ich vorbrachte, steckte das Ärzteteam die Köpfe zusammen und beriet meinen Fall noch einmal. Das Ergebnis war, dass ich auf eine halbgeschlossene Abteilung der Psychsomatik verlegt wurde. Erstens um meine Depri zu behandeln und zweitens um mir einen geschützten Aufenthalt zu ermöglichen bis die Bewilligung zur Langzeittherapie eintraf. Das dauerte weitere 3 Wochen. Zusammen mit anderen Alki´s und Konsumenten anderer illegalen Substanzen. Und halbgeschlossen hieß, wir konnten zwar nach Erlaubnis raus aus dem Haus, aber kein Fremder (Dealer, Boten etc) hinein. Die Kontrollen waren streng, trotzdem schafften es immer wieder welche irgendwelchen Stoff auf die Station zu schmuggeln. Wenn man sich an die Regeln hielt, passierte nichts Schlimmes. Tickte man aus, gab es Möglichkeiten wieder Ordnung zu schaffen. Ich habe es gesehen und es sah nicht wirklich nach Kuscheln aus. Ich nahm meine Medi´s und kam in eine “Egal”-Stimmung. Therapiegespräche, Anwendungen aller Art und Einzelgespräche kamen und gingen. Und dann die erlösende Mitteilung, dass die Rentenversicherung der Langzeittherapie zugestimmt hatte und der nächste Schritt in Richtung “Neues Leben” konnte beschritten werden.

Eine alkoholische Depression bedeutet, man fällt in das depressive Loch, weil sich das ganze Leben um das Beschaffen und Verzehren von Alkoholika dreht. Arbeit, Familie und anderes gerät in den Hintergrund. Da geht eine Menge Zeit drauf. Auf einmal fällt der Punkt Alk weg. Was bleibt ist eine Menge Zeit zum Nachdenken. Grübeln. Verzweifeln. Ohne Hilfe wird auch das nichts, denn ohne Lösungsansätze kann das sehr gefährlich werden. Hatte man vor der Säuferkarriere schon eine Depression, kann diese sich noch viel schlimmer auswirken. Saufen ist schon keine gute Idee. Depression (möglichst noch in Verbindung mit Suizidgedanken) ist die schlechteste Kombination, die sich jemand vorstellen kann.

Die Leber – eine kleine Aufklärung…

Das Selbstdiagnosebuch vom Weltverlag hilft bei diesem Thema nicht wirklich weiter, dort kommt man allenfalls bis zur Fettleber. Schauen wir etwas genauer hin:

Mal abgesehen davon, dass der Alkohol nahezu alle Teile des Körpers in Schutt und Asche legen kann, ist die Leber die letzte Bastion welche bei Alkoholabusus (Abhängigkeit) fällt. Nur mal nebenbei, Alkoholmißbrauch kann sogar die Frisur verändern. Indem er nämlich in Produktion und Abbau des Sexualhormons eingreift, welches übrigens auch für den Haarwuchs zuständig ist.

Die Leber ist praktisch gesehen der Partylöwe unter den inneren Organen, den sie macht für eine lange Zeit den alkoholischen Schabernack mit. Dabei hat sie eigentlich auch ohne Alk den ganzen Tag eine Menge zu tun, ist sie doch unser innerer Wertstoffhof für sämtliche anderen Zufuhren. Sie braucht für ihre Arbeit die höchste Energiezufuhr und ist das bestdurchbluteste innere Organ. Neben dem Gehirn. Ich möchte mal aufzählen welche Aufgabe sie im Körper erfüllt:

Speicherung von Vitaminen, Kohlehydraten und Fetten,
Entgiftung bzw. Entsorgung von Giften,
Bildung der Galle,
Eiweiß-, Kohlehydrat und Fettstoffwechsel

Von ihr sind alle abhängig: Das Immunsystem, die Fingernägel, der Hormonhaushalt und das Oberstübchen, somit auch die Gemütsverfassung.

Dauert der alkoholische Schabernack an, geht sie in die Knie. Und weil sie eine Menge ab kann, wird sie nie Schmerzen signalisieren. Und das wiederum ist der Grund, dass Erkrankungen der Leber eher zufällig oder sehr spät entdeckt werden.
Ist die Leber überfordert von der Menge an Alk, vernachlässigt sie zuerst den Fettabbau um sich besser auf die Entsorgung von Gift zu konzentrieren. Im Umkehrschluss bedeutet das, das die Leber das Fett zwischen den Leberzellen stapelt. Ergebnis: Leberschwellung, dann Fettleber. Allerdings reicht es um eine Fettleber zu erhalten auch, wenn man kohlenhydrahtreiche Fettfresserei betreibt oder sich mit bestimmten Medikamenten zudröhnt. Aber da wir gerade beim Thema Alk sind, bleiben wir auch dabei. Eine Fettleber kann sich zurückbilden, wenn man sich abstinent verhält und die Schweinerippchen mit Salat tauscht.

Lässt man sie jedoch nicht regenerieren, kann die nächste Stufe zünden, die Alkoholhepatitis, diese Leberentzündung gibt es in den Modellen Akut, Persistierend (hartnäckig) und Chronisch. Wie gesagt, völlig schmerzfrei, Symtome sind lediglich Druck- und Völlegefühl im rechten Oberbauch, Antriebslosigkeit und Leistungsminderung und kommt bei mindestens 80 bis 90 Prozent aller Trinker vor.
Bei der akuten Leberentzündung überleben bei absoluter Abstinenz 80 Prozent die nächsten 7 Jahre. Das ist Fakt. Symptomatik hier: Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Fieber, Schläfrigkeit.
Bei allen Entzündungen der Leber sterben Zellen ab. Zellen die so wichtig für das Überleben des Menschen sind.

Zum Schluss kommt noch die Zirrhose. Bei dieser sterben die Zellen in Massen ab und an ihrer Stelle bilden sich Narben, Knötchen und funktionsloses Bindegewebe. Das Blut kann nicht mehr in die richtigen Bahnen fließen und schießt nach hinten und oben durch die Adern zurück, anstatt durch die Pfortader ins Herz zu gelangen. Folge: Pfortaderhochdruck. Es bilden sich Krampadern in den Venen der Speiseröhre. Wenn diese einreisst… gute Nacht, dann wird Blut gekotzt. es kann aber auch sein, dass freie Flüssigkeit, wie z. B. Galle in den Bauchraum gepresst wird. Der Bauchumfang nimmt zu und das Ganze nennen wir Aszites.
Da die Entgiftungsfunktion nur noch eingeschränkt tätig ist wandern giftige Substanzen wie z. B. Ammoniak (fällt bei Abbau von Proteinen an und wird normalerweise von der Leber entsorgt) direkt ins Oberstübchen und giften sich dort aus. Folge: Konzentrationsstörungen, Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses, Einschränkung des logischen Denkens, Bewußtlosigkeit und Koma. Kurz Ballaballa. Klingt hart, ist aber so.

Im Übrigen ist die Zirrhose nicht heilbar, allenfalls zu stoppen und sollte man dann nicht langsam über Abstinenz nachdenken… Dann war´s das. Ein zweites Leben ist nicht drin.

So, bis hier erstmal die Leberfunktion hoffentlich verständlich erklärt.

Im nächsten Beitrag geht es nicht so wissenschaftlich zu, eher möchte ich generell etwas über diese Krankheit der Sucht, Folgen der Sucht, Lösungswege und allgemeine Gedanken schreiben.
Mit diesen Blogbeiträgen möchte ich keinesfalls irgendwen frei von Schuld sprechen, so er/sie sich etwas zuschulden hat kommen lassen. Jeder ist für sein Handeln und Tun verantwortlich.
Allenfalls möchte ich die Krankheit und deren Verlauf erläutenr und ggf. erklären.

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Entgiftung in der qualifizierten Klinik und wie ich doch nicht sterben wollte.

Entgiftung in der qualifizierten Klinik und wie ich doch nicht sterben wollte.

Ich wurde in eine Einrichtung gebracht, in der eine qualifizierte Entgiftung angeboten wurde. Den Unterschied zwischen einer Entgiftung und einer qualifizierten Entgiftung möchte ich kurz erläutern.

Normalerweise ist es so, dass unser Körper den Alkohol relativ schnell abbauen kann. Bei einem normalen Konsum. Spiegeltrinker, wie ich einer war und die einen ständigen Spiegel zwischen 2 und 4 Promille im Blut haben, unterliegen, wie schon beschrieben, anderen Umständen und sind beim Entzug anderen Gefahren ausgesetzt. Deswegen gibt es eine qualifizierte Entgiftung, in welcher im besonderen Maße auf die Patienten geachtet wird in Begleitung des psychologischen Dienstes und einem sozialen Dienst obendrein. Die Betreuung ist intensiver als wenn man in einem normalen Akutkrankenhaus entgiftet. Und wesentlich kostenintensiver.

Der “normale” Mensch, gesund, ausgeglichen und psychisch stabil reibt sich nach einem Gelage kurz die Schläfen, schmeißt eine Aspirin ein, je nach Katerstärke, dazu eine Tüte Salzbrezeln, ein paar Liter Wasser und wendet sich der spröden Tagesordnung zu. Amateure eben.
Profis, wie ich einer war, reagieren bei einem Entzug wie bei einer Lebensmittelvergiftung.
Der niedrigdosierte Spiegeltrinker hat am Anfang noch nie so richtig über die Stränge geschlagen und womöglich hatte der noch nicht einmal einen echten Rausch. Trotzdem ist jeder Spiegeltrinkerkörper mit plötzlichem Abbau der gewohnten Dosis mal so gar nicht einverstanden und verlangt nach seinem Stoff. Diese Dosis variiert von Mensch zu Mensch. Nehmen wir mal die sprichwörtliche Oma, die dauerhaft ihren lumpigen Fingerhut Sherry trinkt, über den Dachdecker, der erst mit 1,9 Promille auf seinen Dachfirst kommt, bis hin zur Hausfrau mit ihrem morgendlichen Mittags- und Abendpiccolöchen. Alle Spiegeltrinker sorgen dafür, dass ihr System gleichbleibend versorgt wird. Das reicht ihnen aus und mehr muss auch nicht sein. Deswegen können sie jahrelang ohne sozial auffällig zu werden, ihren Verrichtungen nachkommen. Kommt aber jetzt etwas dazwischen, also unsere sprichwörtliche Oma bekommt einen Oberschenkelhalsbruch (zum Beispiel) und braucht ihren täglichen Klosterfrau…. Ja was dann? Dann wird nicht schlecht gestaunt, wenn Omi voll auf Turkey ist und es wird gefragt:”Omama, trinken Sie etwa?” Und dann muss der Krankenhausseelsorger gerufen werden, der der Oma beibringen muss, dass sie drogenabhängig ist… Ihr seht also, es kann jeden treffen.

Wo wir gerade von “es kann jeden treffen” sprechen. Das größte Schreckgespenst bei Entzügen ist der eleptoide Krampfanfall. Dieser kann jeden treffen, es spielt keine Rolle ob man schon die AOK-Plakette für die 100ste Entgiftung bekommen hat oder niedrigdosiertes Spiegeltrinken betreibt. In der wundersamen Welt des Alkoholismus ist alles möglich. Alkohol ist nicht wirklich auch nur ansatzweise berechenbar. Demzufolge kommt Delirium und Krampfanfall nicht nur bei Schwerstabhängigen vor, sondern eben auch bei minderschweren Fällen. Schnöde Fakten gefällig? Bitteschön: kurzandauernder, aber lebensbedrohlicher Zustand der Bewusstseinstrübung mit lebhaften Halluzinationen, Angst, Unruhe und/oder Wahnvorstellungen und erlebte Albträume.
Die gute Nachricht:
Etwas Haldol kann diesen Zustand beheben.

Die schlechte Nachricht:
Man landet wahrscheinlich längerfristig auf der geschlossenen Abteilung.

Die schlechteste Nachricht:
Schlägt Haldol nicht an, hat man sich höchstwahrscheinlich schon eine Psychose angesoffen, soll heißen, die Halluzinationen sind länger zu Gast, als man sie gerne haben möchte und das ist sehr schwer therapierbar. Es gibt aber auch eine

halbgute Nachricht für den Trinker als Solchen und soll keineswegs eine Entwarnung darstellen:
Die chronische Psychose trifft wesentlich häufiger Konsumenten von Pillen, Cannabis und Pilzen.

Also bitte, ein Profitrinker schafft den Entzug nicht mehr mit Aspirin und Heringsdipp. Da muss professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Und by the way, bei Sedierung sinkt auch das Krampfrisiko und auch dafür gibt es mittlerweile Medikamente, die nicht abhängig machen, dementsprechend findet dann auch keine Suchtverlagerung statt. Zumindest nicht in der Engiftungsphase.

Im nächsten Artikel geht es um einen Schwerstarbeiter im Körper, der Leber. Und um meine Erfahrung auf Station.

In diesem Sinne

Lesen wir uns?
freric

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Aufhören ja – aber wie?

Aufhören ja – aber wie?

(Foto: Daniel Reche, Pexel, lizenzfrei)

Wieder verging einige Zeit und ich schlich mich durch das Leben. Mir war nicht langweilig, außerdem war ich, wenn ich betrunken war keiner, der negativ auffiel. Ich wurde nicht aggressiv, eher melancholisch, ich spielte recht gut Gitarre (heute auch noch!) und habe/hatte eine gute Stimme zum Singen. Ich war sehr unauffällig. Das war das Gute daran. Das war das Schlechte daran. Denn, je weniger ein Alki in der Öffentlichkeit auffällt, desto später kommt auch die Einsicht (Krankheitseinsicht) mit dem Trinken aufzuhören. Ich hatte genug zu tun. Zum Beispiel mit der Beschaffung von meinen Konsumgütern. Täglich bis zu drei Liter Schnaps zu kaufen ist eine Herausforderung und bedarf einiges an Ideenreichtum. Ich war ja bekannt im Ort. Da kann man nicht 6 mal die Woche zum Laden gehen und soviel Schnaps kaufen. Das fällt auf. Was sollen denn die Leute denken? Also wurden die Läden gewechselt. Mal kaufte ich hier, mal dort und dann wieder ganz woanders. Irgendwann hatte ich ca 10 bis 12 Läden zusammen, die ich dann besuchte und mein Zeug kaufte. Ich Idiot. Von vielen Seiten kamen sie aber doch, die gut gemeinten Ratschläge: Mach doch mal Pause. Trink doch nicht schon morgens. Trink doch mal Apfelschorle. Schon wieder Alkohol? Es gab tausend Ansprachen und ich hörte -vermeintlich- nicht auf sie.
Da es sicherlich interessant ist zu wissen, was im Kopf eines Alkis abgeht:
Sehr wohl habe ich mir die Worte angehört, sie verinnerlicht, und beileibe, ich wollte aufhören! Ich wollte es so sehr, dass ich etwas tat, was ich heute NIEMANDEN raten würde, da es einfach zu gefährlich ist. (Wenn man durch die Sauferei nicht eh schon ziemlich gefährlich lebt…) Ich sperrte mich mit einer Kiste Wasser in meinem Zimmer ein und wollte kalt entziehen. Damals wusste ich nichts von den Risiken, ich wollte einfach mal wieder das Richtige tun und aufhören zu trinken. Ich stoppte von 2000 Prozent auf 0. Mein Fehler. Und fast mein Tod! Als ich es nicht mehr aushielt vor Schmerzen und Winden, Zittern und Kotzen trank ich wieder und es hörte auf.
Ich trank weiter, das wollte ich mir nicht antun. Mit Tränen im Gesicht und Tränen in der Seele setzte ich die Flasche an und trank bis ich wieder klar denken konnte.
Eines Tages hatte ich einen Fahrradunfall, ich fuhr unbedacht durch ein Schlagloch und fand mich mit einem Trümmerbruch in der Hand auf der Erde liegend wieder. So musste ich ins Krankenhaus. Die Ärzte bekamen nicht mit, dass ich unter Strom stand, ich funktionierte ja normal. Die OP war für den nächsten Tag angesetzt und ich sollte speisentechnisch nüchtern bleiben. Mein Problem war, dass man im Krankenhaus keinen Alkohol zu kaufen bekommt und ich merkte meine Entzugerscheinungen schon. Ich bekam Angst. Übelste Angst. Dann, nach ein paar Stunden schaltete mein Hirn auf Not-Aus. Kein Film und kein Ton kam mehr an. Ich lebte zwar, aber mein Hirn machte erstmal Pause. Was in der Zwischenzeit geschah weiß ich nur aus den Berichten der Ärzte, die mich trotzdem irgenwie operierten. Leider kann ich mich an ein paar lichte Momente erinnern, in denen ich Trugbilder wie sprechenden Bäumen, winkenden Laternen und allerlei buntes Zeug gesehen habe um dann bald wieder in den Sumpf und in das Glück der Bewußtlosigkeit zurückfallen konnte. Ich wachte auf und lag ziemlich streng fixiert auf der ITS und guckte dumm. Der Himmel sollte anders aussehen, dachte ich mir. Mir ging es gut. Das hing aber eher mit den Medikamenten zusammen, die man mir gegeben hatte, damit ich mit dem Randalieren aufhörte. Die Ärzte hatten die Pfleger/innen angewiesen, mir regelmäßig Bier zu geben, damit ich den Spiegel halten konnte. Jetzt mag man denken: Bier im Krankenhaus? Ja, die Ärzte dürfen niemanden ohne dessen Einwilligung entgiften, da es den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen würde. Hätte ich auch nicht dran gedacht.
Ich sollte noch 10 Tage dort bleiben und morgens, mittags und abends brachte man mir die Hopfenkaltschale und achtete darauf, dass ich sie trank. Ein, zwei Tage später ging ich in den Krankenhausgarten um ein Zigarettchen zu rauchen, setzte mich auf eine Bank zu einem jungen Mann. Ich unterhielt mich mit ihm und er erzählte mir, dass er hier im Krankenhaus eine Entgiftung machen würde. Ich, in meinem dusseligen Kopf, dachte da an illegale Drogen wie Kokain oder Heroin. Nein, nein er machte einen Entzug vom Alkohol.
Das gab mir schwer zu denken. Und ich dachte lange nach. Um dann doch kurzentschlossen auf Station zu gehen und mich bei der Schwester zu erkundigen. So schnell wie die gute Frau gelaufen ist um einen Arzt zu holen, der mich beriet, so schnell war auch das Bier auf dem Nachttisch verschwunden und durch ein Pillenschälchen ersetzt worden. Das Zeug in den Pillen hieß Distraneurin, und verhindert das Gehirnhälftenschlackern während dem Entzug. Es beruhigt das Hirn , das Zittern, das Schwitzen, die innerliche Unruhe, die Todesangst….all das bleibt. Da hilft kein Bitten, Flehen, Beten da musste ich durch. Gott sei Dank kam schon am nächsten Tag ein sehr fähige Ärztin und schlug mir vor, mich in ein anderes Krankenhaus zu verlegen, noch am selben Tag. Erstmals hörte ich von einer “qualifizierten Entgiftung”, eine Suchtstation, die sich auf solche Idioten wie mich spezialisiert haben. Ein Bett war auch frei, so dass ich eine “LeckmichamArsch”-Pille bekam und mit einem Krankenwagen, unter steter Kontrolle der Vitalfunktionen, dann dorthin gefahren wurde. Ich sollte sehen –
ich war nicht alleine. Wir waren (und sind) viele.

In meinem nächsten Kapitel dieser, von Herzen geschriebenen, Reihe geht es um Entgiftung im psychischen und physischem Sinn mit ein paar Erklärungen dazu. Viel persönliches, aber auch ein wenig theoretisches. (keine Angst es wird kein wissenschaftlicher Vortrag!)

Lesen wir uns wieder?

freric

“Hoffnung ist, in die sterbende Erde Samenkörner zu stecken.”

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Wie ich zum Säufer wurde….. TEIL 2

Wie ich zum Säufer wurde….. TEIL 2

Ich darf mich erst einmal bedanken. Danke an die Leser, die den ersten Teil gelesen haben, kommentiert haben -nicht nur hier, sondern auch auf Twitter- und mir zu verstehen gegeben haben diese Blogreihe zu diesem Thema weiter zu schreiben. Herzlichen Dank, ich hatte nicht damit gerechnet.

Gestern habe ich angefangen meine Geschichte zu erzählen. Sie geht noch weiter. Im Internat hatte ich ersten Kontakt zu alkoholischen Getränken. Nach Beendigung der Schulzeit begann ich eine Lehre als Hotelfachmann und Koch. In der Ausbildung lern man eine Menge über Bier, Wein und Schnaps in Theorie und Praxis, dazu wird ein fundiertes Wissen über Cocktails vermittelt. Ich beendete die Lehre mit Erfolg, machte meine Prüfungen und….. ging ins Kloster. Wer mehr über Klostergeschichte gestern und heute erfahren möchte, auch hierüber gibt es reichlich im Blog zu lesen. Alkohol spielte mittlerweile ein Rolle, jedoch keine auffällige im klinischen Sinne. Mein regelmäßiger Konsum ist mir schon aufgefallen, ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Wie auch, tranken die Mitbrüder auch abends in der Klausur ihren Wein oder Bier. Im Laufe der Jahre steigerte sich der Konsum und als ich in Passau aus dem Orden austrat und in eine eigene Wohnung zog, arbeitslos war, war ich fast schon Stammgast in der örtlichen Kneipe im Ort. In Bayern. Nicht, dass ich jeden Tag voll war, bettschwer schon eher. Ich möchte nicht verschweigen, dass ich in der Zwischenzeit meine leibliche Mutter ausfindig gemacht habe, sie besucht habe und den Kontakt schnellstens wieder beendet habe. Das einzige Positive an der Suche war, dass ich meine leibliche Schwester kennen lernen durfte, jedoch auch ihr Kontakt zu mir wurde unterbunden, bis wir uns wiedergefunden haben sollte es einige lange Jahre dauern. In Passau gab es zu Winterzeiten nur wenig Tourismus und dem zu folge auch keine Arbeit. Der Jobvermittler des Arbeitsamtes schlug mir vor, im Frühjahr auf einem Schiff zu arbeiten. Damals war mir nicht ganz klar, was er genau damit meinte. Ich dachte, dass es sich um ein Ausflugsschiffchen handelt, auf welchem Dosenwürstchen im Brötchen mit Senf auf Papptellern verkauft wurden. Ich sollte mich eines Besseren belehren. Das Schiff hieß romantischerweise “MS Donauprinzessin”, war ein Hotelschiff für 160 Gäste im 4 Sterne Bereich und fuhr die Strecke Passau – Budapest – Odessa und zurück. 7 bis 8 Monate im Jahr, ohne einen freien Tag. Das war Arbeit pur. Strenges Regiment an Bord, Fehler wurden nicht geduldet. Dort habe ich gelernt was Arbeit ist. Nach Feierabend saß man in der Messe (Speiseraum auf Schiffen), und aß und trank was eben da war. Bier, Schnaps und andere Getränke eben. In der christlichen Seefahrt wurde schon immer gesoffen und auch heute noch gehe ich davon aus, dass auf Kreuzfahrtschiffen 60 bis 70 Prozent der Besatzung regelmäßig Alkohol trinken (täglich) UND ein mehr oder weniger schweres Alkoholproblem haben. Oder kennt Ihr einen Shanty, der nicht von Gold und Rum und betrunkene Matrosen handelt? Seht Ihr! Ja, und ich war dabei. Dadurch, dass wir auf der Donau fast jeden Tag Landgang haben konnten waren wir alle in der glücklichen Lage ab Budapest günstig an Alkohol und Zigaretten zu kommen. Es verging kein Tag wo wir nicht gesoffen haben. Mal mehr und mal (der Gesundheit wegen) weniger. Ein paar Jahre habe ich das auf der Donau gemacht, dann wurde ich abgeworben und bot mir einen Vertrag auf große Fahrt zu gehen. Also vom Fluß auf´s Meer. Wer mehr von meinen Schiffsgeschichten lesen will, kann sich ja meine Blogeinträge dazu anschauen. Es waren tolle Reisen, einmal um die ganze Welt. Es war anstrengend. Es war lustig. Und es wurde sehr viel getrunken. Um die Kosten brauchte ich mich nicht zu kümmern, an Bord war es für die Crew immer günstig. Kein Tag verging im Laufe der Zeit an dem ich nicht trank. Ich fand jeden Tag einen Grund zu trinken. Das ist das tückische daran. Es sollte irgendwann mein Untergang sein.

“Heute ist ein schöner Tag, komm wir trinken erstmal ein Bier!”
“Ich habe Geburtstag, kommst Du auf die Party nachher?”
“Ich habe Landgang!”
“Die anderen trinken doch auch um 11:00h vormittags ihr erstes Bier!”
“Frühstück! Prost!”

Das allergeilste daran ist, man glaubt den Scheiß auch noch. Man redet sich etwas so lange ein, um sich vor sich selbst zu entschuldigen, dass man schon wieder am Saufen ist. Mir kann keine Alki sagen, er hätte nicht gewusst, dass er süchtig ist. ER WEISS ES IMMER. Er gibt es sich gegenüber -und schon mal gar nicht anderen gegenüber- nur nicht zu. Das allerdings gehört zur Alkoholkrankheit dazu. Der Alki geht IMMER davon aus, dass er sofort aufhören kann. Das klappt allerdings nur in den seltensten Fällen und dann darf die Abhängigkeit auch noch nicht zu weit fortgeschritten sein. Damit meine ich nicht nur die körperliche Abhängigkeit sondern auch die geistige.
Es ging einige Jahre gut bis, ja bis…. ich merkte, dass ich ohne Schluck nicht mehr richtig funktionierte. Ich fing an zu zittern, konnte nicht klar denken. Sobald ich etwas trank verschwand das Zittern, ich konnte arbeiten und blitzschnell denken. Das nennt sich “Spiegeltrinken” ohne diesen Spiegel/Level ist an normales Leben nicht zu denken. aber auch das ging gut bis…. ja bis ich eines Tages so stark entzügig war, dass ich es nicht mehr verheimlichen konnte. Das Schiff war Gott sei Dank in Hamburg und ich verlor meinen Job.
Darauf trank ich erstmal einen, bis ich wieder klar denken konnte. Und realisierte erst dann, dass ich meinen Job versoffen habe. Ich verfiel in Selbstmitleid und zwar volles Programm. Ich war sauer auf die Firma, auf das Leben, auf alles andere, nur nicht auf mich. Ich zeigte ständig auf andere Leute, alle waren schuld an meiner Misere, nur ich natürlich nicht.
Der Schwerstabhängige ist nicht in der Lage aus seiner Situation alleine heraus zu kommen. Ich trank mittlerweile 3 Flaschen Wodka am Tag. Jeder normale Mensch würde bei dieser Menge tot umfallen. Man sieht also wieviel ein Mensch bei guter Konditionierung vertragen kann ohne zu versterben. Doch zur biochemischen Abteilung komme ich später noch zurück.
Dieses Trink- und Suchtverhalten legte ich noch gut 2 Jahre an den Tag und hielt mich mit regelmäßigen Nebenjobs so gut es ging über Wasser. Jobs, bei denen es egal war, wieviel ich trank. Jobs bei denen mich auch niemand sah, wenn ich trank. Zum Beispiel Zeitung tragen. Mitten in der Nacht. Gartenpflege wenn die Eigentümer nicht im Haus waren. Ich trank immer heimlich. Morgens, mittags, abends, nachts um meinen Spiegel aufrecht zu halten, Ohne ging es nicht.

Bis hier erstmal, ich brauch ´ne Pause.
Das nächste Mal schreibe ich Euch was man so im Delirium erleben kann. Spannende Sache das, wenn auch nicht zum Lachen.


Man liest sich?

freric

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Wie ich zum Säufer wurde… TEIL 1

Wie ich zum Säufer wurde… TEIL 1

Es ist eine lange Geschichte. Dazu möchte ich bemerken, dass ich mit meiner Geschichte keinesfalls Mitleid erregen möchte. Es ist nur die nackte Wahrheit, mit einem Seelenstriptease obendrein.
Zu meiner Story:
Icke bin Balliner, wa. Darauf bilde ich ma nüscht een, is aber so,wa.
Tut eigentlich auch nichts zur Sache. Meine leibliche Mutte war gerade 15 Jahre älter als ich zu meiner Geburt, ein halbes Kind. Mein Vater ist unbekannt. Die gute Frau hatte noch eine Mutter, die sich um sie mehr oder weniger gekümmert hat. Irgendwann kam das Jugendamt, weil das Mädchen nicht in der Lage war mit mir zu den üblichen Untersuchungen zu gehen und nahm mich mit. Ich litt an Unterernährung, Rachitis und war dehydriert. Mein Knochenbau war katastrophal, heute noch leide ich an den Folgen. Die Ärzte brachen mir den Hüftknochen und ich lag monatelang in einer Gipsschiene. Ich kann mich nicht daran erinnern, war ich doch noch zu klein und zu jung. Das Jugendamt übernahm das Sorgerecht und ich landete in einem Waisenhaus. Aus diesem Waisenhaus heraus kam ich zu Pflegeeltern, welche durchaus auch den Wunsch hegten mich zu adoptieren, was ihnen auch nach einiger Zeit gelang. Um Missverständnisse vorzubeugen: Ich benenne meine Adoptiveltern als meine Eltern. Meine Mutter und mein Vater, Meine leibliche Erzeugerin spielt in meinem Leben keine Rolle mehr, sie verstarb im Alter von 54 Jahren. Und dieser frühe Tod ist auf ihren ungesunden Lebenswandel zurück zu führen. It doesn´t matter, anyway.
Jetzt hat er aber Glück gehabt, möchte mancher denken. Einerseits ja, mich haben gut betuchte Menschen adoptiert, andererseits darf ich bemerken, dass eine glückliche Kindheit nicht mit Gold aufzuwiegen ist. Meine Kindheit bestand aus 4 Wänden, einer Tür, welche stets verschlossen wurde (von außen wohlgemerkt), einem Bett und einem Billyregal. Mehr nicht. Wenig bis keine Spielsachen, ein paar Bücher. Ende. Die Tür wurde geöffnet wenn ich zum Klo musste, es Essen gab oder mir gebracht wurde, es in die Kirche ging, Schule oder Kindergarten anstand. Das war es. Egal wo wir wohnten, ich hatte ein Gefängnis. Meine Mutter verdrosch mir seit ich denken kann mit diversen Haushaltsgeräten den Hintern und auf die Beine, auch festgebunden hat sie mich. Regelmäßig. Mein Vater war viel arbeiten und bekam nicht viel davon mit, sollte er es mitbekommen haben, so schaute er weg. Vielleicht liegt darin mein Hang zum Bondage und Spanking verankert, mag sein. Jedenfalls war es so, dass es unnormal war wenn ich nicht regelmäßig verdroschen wurde. Wenn man, seit man denken kann, auf Schläge konditioniert wird, gefesselt wird, fehlt es irgendwann, wenn dies nicht mehr geschieht.
Ich möchte nicht zu ausschweifend werden, es geht hier nicht um diese Geschichte. Nur manchmal fließen Tränen und Worte aus mir heraus und es tut mir auch heute noch gut, wenn ich es herauslassen kann. Nun, ich beendet meine 4. Klasse der Grundschule, hatte beste Noten, als meine Mutter sagte:”Entweder der Junge oder ich gehen.” Kinder haben zwar oft das letzte Wort in diesem Falle aber mein Vater, der mich in ein katholisches Jungeninternat steckte. Dort habe ich es ein Jahr ausgehalten und dann bin ich achtkantig rausgeflogen, wegen mangelndem Sozialverhaltens. Ich habe die Klassenkasse geplündert, anderen Jungen die Zähne gerichtet und habe mit 11 Jahren angefangen zu rauchen. Das passt nicht so richtig für eine Chorknabenschule. So wurde ein anderes Internat gesucht und gefunden. Dies war aber mehr ein Heim für schwer erziehbare Jungs. Hier erst erfuhr ich Aufmerksamkeit, Achtung meiner Persönlichkeit und bekam dort altersentsprechend verantwortungsvolle Aufgaben. Meine erste sexuelle Erfahrung hatte ich auch dort -mit einem wesentlich älteren Jungen aus der Oberstufe. Davon vielleicht in einem anderen Blogbeitrag. Hier hatte ich auch meinen Erstkontakt zum Alkohol. Das ist für das erste nichts ungewöhnliches, man probiert das erste Bier und es schmeckt abscheulich, wärmt aber so schön den Bauch und man wird dusselig im Kopf. Dann auch den ersten Schnaps. Der macht etwas schneller dusselig im Kopf. Ich lerne schnell, es ist aber nichts was Sorgen bereiten müsste, allerdings, je früher man probiert, desto früher beginnt die psychische Konditionierung, die physische kommt lange später. Man wird nicht von jetzt auf gleich süchtig.

Bis hier erstmal. Hoffentlich liest das wirklich mal jemand.

freric

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Kinktober Tag 21 Spanking — needies Blog

Mein absolutes Lieblingsthema. Und vielleicht wird der Beitrag zu lang. Oder chaotisch. Oder ich schreib einfach los. Kurze Erklärung, weil ich auf Twitter mit bekommen habe, das einige unter Spanking das leichte versohlen des Hintern verstehen. Da für mich Spanking einer der ersten Begriffe war, in Zusammenhang mit BDSM, bedeutet der Begriff für mich jede […]

Kinktober Tag 21 Spanking — needies Blog

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Als erstes….

Als erstes….

möchte ich einleitend klar stellen: Diese Artikelserie ist nicht dazu gedacht irgendwem das Feiern zu vermiesen. Ich bin nicht vom Saulus zum Paulus geworden und gehe jetzt wanderpredigend durch die Welt und verteufle den Alkohol wo ich nur kann. Nein, es soll aufklärend sein, informativ mit einer gewissen Portion von “schwarzem” Humor und gewürzt mit ziemlich harten Fakten. Ich persönlich habe für drei gesoffen, bin abgestürzt und irgendwem sei Dank wieder aufgestanden und habe einen Schlußstrich gezogen. Ohne fremde Hilfe hätte ich das nicht geschafft und wäre jetzt ziemlich tot. Doch dazu später.
Fast jeder kennt oder hat jemanden, dessen Angehöriger alkoholkrank ist, ob trocken oder nicht, kennt jemanden, der daran verstorben ist oder ziemlich nahe dran ist. Vielleicht auch der eigene Partner oder das eigene Kind. Einige kennen auch die Geschichte dazu. Die sind meistens traurig genug und oft habe ich gehört wie zu den Kindern gesagt wurde:”Du willst doch nicht so enden wie der Penner da drüben.”
Alkohol gibt es seit es vergorene Früchte gibt, also weit über 10000 Jahre. Das Wort Alkohol stammt übrigens aus dem arabischen”al khol ” was soviel bedeutet wie “etwas Feines”. Die älteste Droge der Welt. Chemisch gesehen ist Alkohol ein Stoffwechselprodukt von Mikroorganismen, das in einem biochemischen Vorgang entsteht, wenn Hefen oder Bakterien Zucker abbauen. Ca 3000 Jahre vor Christus begannen die Menschen schon Wein zu keltern und Bier zu brauen. Die berauschende Wirkung veranlasste viele Religionen den Alkohol in ihre Rituale aufzunehmen. So fing es also an. Da hat der liebe Gott, oder wer auch immer, tatsächlich etwas Feines erfunden. Auch als Medizin wird Alkohol bis heute angewendet. Siehe auch: Franzbranntwein in Oma´s Schränkchen.
Doch auch in der Gesellschaft ging es nicht nur zu Feierlichkeiten hoch her. In manchen Teilen des Planeten so hoch her, dass die Obrigkeit den “Genuss” von Alk verboten hatte. Bekanntestes Beispiel: Die Prohibition in den Vereinigten Staaten. Die verhinderte allerdings den Konsum nur mit mäßigem Erfolg, da die Schwarzbrennereien und die Mafia so ihre Höhepunkte fanden. So kam es dazu, dass schwarzgebrannte Spirituosen als “Moonshine” bezeichnet wurden. Heute noch dürfen keine Spirituosenflaschen in der Öffentlichkeit gezeigt werden, deshalb versieht man sie in den USA mit einem, meist braunem, Packpapier.
Sekt, Wein, Bier, Schaumwein, Mixdrinks, Champagner und sämtlich Spritsorten, die es sonst noch gibt, in allen Farben und Geschmäckern, haben ein einziges Ziel. Sie sollen ihre berauschende Wirkung entfalten oder “den Appetit anregen” oder den Magen zum “verdauen” anregen. Oder “von innen desinfizieren”. Es gilt hier vielleicht auch darum alte Volkglauben-und Weisheiten mal näher zu betrachten und sie gegebenenfalls zu hinterfragen.

FAKT: In Russland war Bier bis 2013 kein alkoholisches Getränk

Niemand weiß warum. Vielleicht weil es zu viel Wasser enthält oder der Alkoholanteil im Vergleich zum Nationalgetränk Vodka einfach lächerlich gering ist. Aber Fakt ist, dass Bier tatsächlich bis zum 01.01.2013 nicht als alkoholisches Getränk eingestuft wurde. Quelle: https://barkeeper-dinge.de

Fakt ist aber auch, dass Alk zwar ein Genussmittel ist, es aber Leute gibt, die von diesem Genuss in die Sucht kamen und für viele den sicheren Tod bedeutet haben und bedeuten wird. Das Thema “Sucht” wäre mein nächster Blogeintrag zu dieser Reihe.
Hat es Euch gefallen? Lasst doch einen Kommentar da. Hat es Euch sehr gefallen? Ich freue mich sehr über einen Tweet bei Twitter oder einen Eintrag bei Facebook.

Man liest sich.

@feetlove1973

Der Zollbeamte beugt sich herunter:”Alkohol, Zigaretten?”
Fahrer:”Nein danke, zwei Kaffee mit Milch und Zucker bitte!”


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Ordensregeln im Mittelalter und heute.

Dem Kloster oblag im Mittelalter – in seinem Einzugsbereich – nicht allein die Pflicht, ein geistlicher, religiöser Stützpunkt des Glaubens zu sein, nein, das Kloster war – zu viel größerem Anteil – Bestandteil der weltlichen Gesellschaft: Es war Teil des Feudalsystems, nämlich als Lehnsherr für die Bauern und gleichzeitig Lehnsnehmer von der Kirche oder dem König. Das Kloster kümmerte sich um Kranke (Klosterapotheke), gab Reisenden Unterkunft, verlieh Gelder wie heute eine Bank, gab Sicherheit für das Alter, betrieb Handwerk, Landwirtschaft und Handel, oftmals auch eine Klosterschule. In vielen Klöstern gab es eine “Verweltlichung”. Ein Eintritt in ein Kloster hatte nicht immer religiösen Gründen erfolgte, sondern er wurde aus den weltlichen Motiven der Bereicherung (z.B. von Adelsfamilien im Mittelalter) und der sozialen Versorgung (z.B. von nicht erbberechtigten Bauernkindern, die keine wirtschaftliche Grundlage für die eigene Familiengründung hatten) getan. Da die religiösen Motive so bei einer großen Anzahl von Mönchen, oftmals auch beim Klostervorsteher, dem Abt, fehlte, wurde das gesamten Kloster oft verweltlicht. Dennoch: Klöster waren die Bewahrer der Kultur und Zentren der Bildung. Kulturelle Arbeiten wurden ausschließlich in Klöstern gefertigt, etwa Kopien alter Bücher. Es wurden Kunst- und Kulturgüter geschaffen. Zu nennen sind etwa die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches. Die Klöster praktizierten Landwirtschaft, Pflanzenzucht, sie entwickelten Kräuter- und Heilkunde und gaben sie an die umgebende Bevölkerung weiter. Das Kloster war somit im Mittelalter ein bedeutendes Entwicklungszentrum. Weitschauende Landesherren sahen diese Bedeutung und gründeten viele Klöster. Sie statteten sie mit weitreichenden Ländereien aus, oft in unterentwickelten Gegenden. Die Klöster wurden deshalb auch Stifte genannt (vom Landesherrn gestiftet).

Vor allem: Gott, den Herrn, lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Ebenso: Den Nächsten lieben wie sich selbst. Dann: Nicht töten. […] Nicht stehlen. Nicht begehren. Nicht falsch aussagen. Alle Menschen ehren. Und keinem anderen antun, was man selbst nicht erleiden möchte. Sich selbst verleugnen, um Christus zu folgen. Den Leib in Zucht nehmen. Sich Genüssen nicht hingeben. […] Den Zorn nicht zur Tat werden lassen. Der Rachsucht nicht einen Augenblick nachgeben. Keine Arglist im Herzen tragen. Nicht unaufrichtig Frieden schließen. Von der Liebe nicht lassen. Nicht schwören um nicht falsch zu schwören. Die Wahrheit mit Herz und Mund bekennen. Nicht Böses mit Bösem vergelten. Nicht Unrecht tun, vielmehr erlittenes geduldig ertragen. […] Nicht Stolz sein, nicht trunksüchtig, nicht gefräßig, nicht schlafsüchtig, nicht faul sein. Nicht murren. Nicht verleumden. […] Gottes Weisungen täglich durch die Tat erfüllen. Die Keuschheit lieben. Niemanden hassen. Nicht eifersüchtig sein. Nicht aus Neid handeln.  Streit nicht lieben. […]

Quelle: Benediktinerregel auf Kloster-Ettal.de

Diese Regel besteht nun fast seit 1400 Jahren und hat sich nicht wesentlich geändert. Auch die Gebetszeiten haben sich nicht grundlegend geändert, sind sie jedoch regional verschieden und auf die Aufgaben des Ordensmannes/frauen abgestimmt.

Der Mönch als Individuum war praktisch im Mittelalter nicht vorhanden, es galten strenge Regeln, nicht nur was die Gebetszeiten anbelangte. Hier ein Auszug der dazugehörigen Benediktinerregel:

Kapitel 28: Die Unverbesserlichen
Wenn ein Bruder öfter für ein Vergehen zurechtgewiesen und wenn er sogar ausgeschlossen wurde, sich aber nicht gebessert hat, verschärfe man die Strafe, das heißt, er erhalte noch Rutenschläge.
Wenn er sich aber auch so nicht bessert oder wenn er gar, was ferne sei, stolz und überheblich sein Verhalten verteidigen will, dann handle der Abt wie ein weiser Arzt.
Er wende zuerst lindernde Umschläge und Salben der Ermahnung an, dann die Arzneien der Heiligen Schrift und schließlich wie ein Brenneisen Ausschließung und Rutenschläge.
Wenn er dann sieht, dass seine Mühe kein Erfolg hat, greife er zu dem, was noch stärker wirkt: Er und alle Brüder beten für den kranken Bruder,
da der Herr, der alles vermag, ihn die Heilung schenkt.
Wenn er sich aber auch so nicht heilen lässt, dann erst setze der Abt das Messer zum Abschneiden an. Es gelte was der Apostel sagt: “Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte.” (1Kor 5,13)
Und an anderer Stelle: Wenn der Ungläubige gehen will, soll er gehen.” (1Kor7,15)
Ein räudiges Schaf soll nicht die ganze Herde anstecken.

Kapitel 29: Die Wiederaufnahme von Brüdern
Es kann sein, dass ein Bruder eigenmächtig das Kloster verlässt und später wieder zurückkehren will.
In diesem Fall verspreche er zuerst gründliche Besserung von dem Fehlverhalten, das zum Austritt geführt hat.
Danach werde er aufgenommen, aber als letzter eingereiht; dadurch wird seine Demut geprüft.
Wenn er wieder austritt, werde er noch zweimal in dieser Weise aufgenommen. Er muss aber wissen, dass es danach keine Rückkehr mehr gibt.


Kapitel 30: Die Strafe bei Mangel an Einsicht
Nach Alter und Einsicht muss es unterschiedliche Maßstäbe geben.
Daher gelte: Knaben und Jugendliche oder andere, die nicht recht einsehen können, was die Ausschließung als Strafe bedeutet,
sollen für Verfehlungen mit strengem Fasten oder mit kräftigen Rutenschlägen bestraft werden. Sie sollen dadurch geheilt werden.

Soviel mal dazu. Im Großem und Ganzen kann man sagen, dass es kein Zuckerschlecken war als Mönch im Mittelalter,

Heute sind die Strafen nicht mehr ganz so drakonisch und die Regeln, die Bestrafungen nach sich ziehen gibt es zwar noch, sind aber eher symbolischer Natur zuzuordnen. Was die Gebetszeiten anbelangt hat sich nicht viel geändert:

Die Regel selbst schreibt acht Gebetszeiten (VigilLaudesPrimTerzSextNonVesper und Komplet) vor. Innerhalb einer Woche sollen alle 150 Psalmen des Alten Testamentes gebetet oder gesungen werden. Das geht als von mitten in der Nacht und über den Tag verteilt, zusätzlich zu einer hl. Messe täglich. Natürlich kann man heute, da Ackerbau und Viehzucht, sowie das handschriftliche kopieren von Büchern weitestgehendst in den Hintergrund geraten ist, nicht unbedingt an den vielen Gebetszeiten teilnehmen. Man holt dieses im stillem Gebet nach und versucht trotzdem seine Arbeit zu verrichten.

Mein Leben im Kloster

Ich habe mich in jungen Jahren schon für das Klosterleben interessiert. Da war ich gerade 12. Und weil das zu jung war, wurde ich Messdiener und atmete den Geruch von sehr alten Gemäuern ein. Da ich einige Patres kennen lernen durfte, hatte ich in meiner Jugendzeit auch Zutritt zu Orten, die den Touristen und Gästen des Klosters verwehrt blieben. Im Laufe der Jahre kannte ich jeden Winkel, jede geheime Treppe, jeden verwunschenen Ort in dem 700 Jahre altem Klostergemäuer. Kurzum, ich trat nach meiner Ausbildung in den Orden der Salvatorianer ein. Das geht natürlich nicht einfach so. Man kann da nicht einfach aufkreuzen mit einem: “Hallo, hier bin ich und ich mach jetzt mit!” Nein, man schreibt seine Bewegründe auf und bewirbt sich um die Aufnahme als Kandidat. Das tat ich und die Ordensgemeinschaft, das Kapitel, stimmten zu. Allerdings musste ich meine Heimat verlassen und nach Münster zu der dortigen Gemeinschaft ziehen. Ein Jahr verging, in welchem ich theologische Vorlesungen besuchte, hauseigenen Unterricht bekam und auch sonst gut ausgebildet wurde im Sinne des Gründers P. Franziskus Jordan. By the way, ich hatte immer noch mein eigenes Konto, Hab und Gut. Ich ging vormittags einer bezahlten Arbeit nach und am Nachmittag nahm ich am Klosterleben teil. Mit allen Aufgaben und Pflichten, wie die anderen auch. Wieder wurde die Gemeinschaft gefragt ob ich als Novize geeignet bin. Wieder stimmten sie in geheimer Wahl für : JA. Und so ging es dann nach Passau in das Ausbildungshaus. Ein geregelter Tagesablauf gemäß der Regel. Nur nachts brauchten wir nicht zum Gebet aus dem Bett. Die Gebetszeiten beschränkten sich auf die Laudes, Mittagsgebet und die Vesper. Und jeden Tag eine Meditation für die Novizen. Zwischendurch Unterricht und Studium. Und Arbeit in der klostereigenen Obstplantage.
Mein Konto war eingefroren und ich brauchte auch nichts an den Orden bezahlen. Wir bekamen ein Handgeld, ich glaube es waren 20 DM im Monat. Mehr brauchten wir auch nicht. Wofür auch? Die Dinge des täglichen Bedarfs, (Seife, Zahnbürsten,etc) und Kost wurde vom Orden gestellt, Kranken- und Rentenversicherung weiter bezahlt. Selbst die Raucher wurden bedacht. alles in allem beileibe kein Leben im Luxus, aber das ist auch nicht Sinn der Sache. Mein Zimmer bestand aus einem Tisch, einem Bett, einem Kleiderschrank und einem Waschbecken. Duschen waren auf dem Gang. Ende. Kein Luxus. Aber einen wunderschönen Blick vom Klosterberg auf Passau hinab. Den werde ich nicht vergessen.
Das Essen war einfach aber gut. Gelernt habe ich nicht nur das theologische Einmaleins, sonder auch das Singen. Gregorianische Choralgesänge. Tolle Sache.

Tja, wie das Leben so spielt, ich habe mich in ein Mädchen verliebt und musste den Orden verlassen. Das ist halt so, so sind die Spielregeln. Diese Beziehung, wenn es überhaupt eine war, hielt genau zwei Wochen nach meinem Austritt an und ich musste mir einen Job suchen. Da fingen dann meine Schiffsreisen an.

So, ich hoffe Euch einen kleinen Einblick in das Klosterleben gewährt zu haben. Eines möchte ich noch sagen. Begenet Ihr eine Nonne, einem Pater oder Frater, einem Ordensmann/frau jedwelcher Religion, achtet sie. Sie tun mit ihrem Leben etwas Gutes. Vielleicht im Augenblick nicht für Euch, dann für jemanden anderes ohne Gegenleistung zu erwarten. Es spielt keine Rolle ob er/sie die Armenküche versorgt, sich um Kleiderspenden kümmert, Seelsorger ist, Notfallrettungsassistent ist, Lehrer an der Schule ist, in der Krankenpflege arbeitet oder als Professor an der Uni lehrt. Jeder hat seine Aufgabe in einer Glaubensgemeinschaft/Orden. Und jede einzelne Aufgabe ergibt ein Ganzes.

Ein Abschlusswort zum Thema Reichtum und Kirche.

Bitte unterscheidet zwischen Amtskirche und Ordenskirche. Wer meinen Artikel tatsächlich gelesen hat weiß woher die Amtskirche und die Klöster ihren Reichtum haben. Ja, es gibt viele Orden, die sich wenig Sorgen um Finanzen machen müssen. Bis jetzt. Das hat mehrere Gründe. Erstens, die Nachwuchssorgen. In unserer Gesellschaft ist es nicht mehr unbedingt en vouge ins Kloster einzutreten. Folglich schwinden die Mitgliederzahlen erschrecken schnell. Demzufolge müssen für bestimmte Aufgaben externe weltliche Mitarbeiter eingestellt werden, die im Gegensatz zu Ordensleuten bezahlt werden wollen. Zweitens, die Klöster als Bauwerk sind nur mit sehr viel Geld zu erhalten. Denkmalschutz, Sicherheit und Restaurierungen und Reparaturen an solchen Gebäuden sind sehr teuer und gehen in die Millionen, die manche Orden alleine nicht stemmen können. So ist es heute schon so, am Beispiel Kloster Steinfeld, dass sich Investoren darauf spezialisiert haben die Klostergebäude zu kaufen und zu vermarkten. Im Gegenzug dafür haben die Ordensleute lebenslanges Wohnrecht und freie Nutzung der Gebäude. Das hat zwar den Vorteil, dass die Ordensleute ein Wohnheim haben, ihren Aufgaben weiterhin nachkommen können, die Gebäudefinanzen vom Hals haben aber mit der klösterlichen Stille und Einkehr ist es vorbei. Vielleicht schreibe ich irgendwann mal einen Extraartikel.

Man sieht also: Reichtum, angehäuft, kann auch zurückschlagen. Jeder kennt es: Gebäude, die nicht bewohnt sind kosten Geld. Geld was die Ordensleute nicht mehr erwirtschaften können.

Danke für´s Lesen und Eure Geduld es bis hierher geschafft zu haben.

Herzlichst

Freric

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