Sucht

Unterhalten wir uns über Drogen. Und Alkoholsucht. by @freric1973

Unterhalten wir uns über Drogen. Und Alkoholsucht. by @freric1973

Keine Sorge, liebe Leserin und lieber Leser, es wird keine Predigt über den Konsum von Drogen. Ich als bekennender trockener Alkoholiker bin nicht vom Saulus zum Paulus geworden. Meine Alkoholsucht habe ich selber zu verantworten und ich renne jetzt trotzdem nicht in alle Kneipen und Bars um die Gäste dort zu bekehren oder zu belehren wie schädlich der Alkoholkonsum sein kann. In manchen meiner Tweets auf Twitter schreibe ich gerne drunter: Alkoholsucht ist eine Krankheit und keine Einbildung. Dies hat einen Hintergrund. Die Übergänge von Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit von psychoaktiven Substanzen sind fließend. In meinem Fall war der jahrelange Missbrauch von alkoholischen Getränken ausschlaggebend dafür, dass ich irgendwann nicht mehr ohne auskam und ich mir die Welt klar saufen musste, sprich ich wurde zum Pegeltrinker. Uhrzeiten spielten keine Rolle mehr, ob morgens, mittags oder abends… ich brauchte meine 1,5 bis 2 Promille um den Tremor (Zittern der Hände) ruhig zu stellen. Und dies durchgehend. Während des Entzuges erhielt ich ein Neuroleptika (Distraneurin), welches mich beruhigte und die schlimmsten Nebenwirkungen des Entzuges abschwächte und das Gehirnhälftenschlackern verhinderte. Das bedeutet, dass ein kalter Entzug ohne Medikamentengabe, unter ärztlicher Aufsicht, tödlich enden kann. Man darf also gewarnt sein. Nichtsdestotrotz ist z. B. dies Distraneurin ein hervorragendes Mittel um einigermaßen heil dadurch zu kommen, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Es macht süchtig. Jetzt mag die Leserin und der Leser denken. Na toll, von der Alkoholsucht in die Tablettenabhängigkeit… Und der Unterschied ist jetzt…. was? Nun das Medikament wird schleunigst wieder abgesetzt und man lässt es ausschleichen. Es wird lediglich für die Dauer des Entzuges gegeben. Deswegen beinhaltet der Entzug eben die ärztliche Aufsicht. Stationär. Damit sind wir schon beim nächsten Thema: Medikamentensucht. In der Langzeittherapie war ich erstaunt wie viele Menschen es gibt, die auf ganz spezielle Medikamente abfahren. Die meisten davon waren Apotheker-/innen und Menschen aus den Pflegeberufen. Ich konnte es kaum glauben, doch aus vielen Gesprächen mit den Mitpatienten erschien es mir logisch. Die Apotheker kommen leichter an bestimmte Medikamente ran, da ist die Hemmschwelle diese auch einzunehmen geringer. Die Gründe warum sie dies taten, waren vielfältig. Stress, Druck, Einsamkeit etc. Die Patienten aus der Pflege gaben Personalmangel, Stress, Überstunden, Druck von oben an und bedienten sich am leicht zu erreichenden Giftschrank. Es gibt Medikamente welche ordentlich high machen und/oder die bestimmte Situationen leichter schultern lassen. Aufputschende Wirkungen sind da ausdrücklich erwünscht. Bei Missbrauch gilt hier ebenso wie beim Alkoholmissbrauch: Die Sucht/Abhängigkeit ist hier nicht fern. Wer hier schon mal eine Entziehung durchgemacht hat, weiß auch, dass dieser Entzug länger dauert. Noch Monate nachdem die Einnahme gestoppt wurde, bekommen die Patienten das Zittern immer noch nicht weg. Dazu kommt der psychische Aspekt. Die psychische Abhängigkeit ist wie bei allen anderen Substanzen grob gesehen dieselbe: Angst vor der Zukunft, Angst vor bestimmten Situationen. Da müssen Wege gefunden werden, wie solche Situationen und Ängsten anders begegnet werden als mit wiederholter Einnahme altbewährter Medikamente. Dazu bedarf es einer langen Therapie mit praktischen Lösungsansätzen.

Tja und dann hatten wir noch die Konsumenten von sogenannten illegalen Drogen. Ich möchte hier nicht darüber schwadronieren, warum diese verboten sind. Heroin, Crack, Speed usw. sind Substanzen, die ein Glücksgefühl hervorrufen. Überraschenderweise fast sofort nach dem Konsum. Der Kick sozusagen. Und jetzt kommt’s: Dasselbe Glücksgefühl kennt jeder. Es werden Botenstoffe in den Körper abgegeben, welche uns glücklich machen, wenn wir uns freuen, zufrieden sind, etwas geschafft zu haben oder einfach nur guten Sex gehabt hatten. Mit der Einnahme von psychoaktiven Substanzen wird einfach ein Schritt überbrückt. Nämlich der Weg dahin, dem Körper zu sagen: Du bist glücklich. Diese Substanzen haben einen erheblichen Nachteil. Sie machen süchtig und verstärken das Verlangen nach mehr. Mal abgesehen von den laufenden Kosten zur Beschaffung, dürfte es bekannt sein, dass die Aufforderung zum Tanz einen Preis hat. Und die heißt oftmals: Tod. Wenn der Absprung verpasst wurde, muss der Preis dafür gezahlt werden. Ich persönlich bin dafür, dass diese weiterhin verboten bleiben. Einziges Streitthema, welches immer wieder hervorkommt, ist das Thema Cannabis. Ob es legalisiert werden sollte oder nicht. Da bin ich zwiegespalten. Einerseits ja, denn es hilft vielen Schmerzpatienten und Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen. Hier denke, ich muss ein Umdenken erfolgen, damit diese Menschen legal an Hilfe kommen. Doch auch hier sollte mitbedacht werden, dass eben auch Cannabis eine Einstiegsdroge sein KANN. Der Umstieg auf andere, anders und schneller wirkende Substanzen  ist nicht auszuschließen. Und da liegt eben die Gefahr.

Zu guter Letzt noch ein Gedanke über das Verbot von Alkohol generell. Wird es nicht geben. Nicht heute, morgen oder im nächsten Jahrhundert. Obwohl es mehr Alkoholtote gibt als Menschen, die sich illegale Drogen eingepfiffen haben und daran verstorben sind. (2020:  1581 Tote. Quelle: https://www.drogenbeauftragte.de/presse/detail/zahl-der-an-illegalen-drogen-verstorbenen-menschen-waehrend-der-coronapandemie-um-13-prozent-gestiegen/ )

Alkoholtote 2020: Schätzungsweise 74000 Quelle:https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html

Das sind erschreckende Zahlen, denn jeder verstorbene Mensch ist in meinen Augen einer zu viel. Und genau deswegen schreibe ich unter meinen Alkitweets:

Alkoholsucht ist eine Krankheit und keine Einbildung.

Herzlichst

Freric

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Allgemeines und meine Sicht der Dinge zum Thema Alkoholsucht

Allgemeines und meine Sicht der Dinge zum Thema Alkoholsucht

Das Wort „Sucht“ kommt nicht von „suchen“, obwohl ich sehr wohl der Meinung bin, dass Sucht sucht. Und zwar denjenigen, der ihr am allerwenigsten Kontra geben kann. Ich rede hier nicht von „dummen“ Menschen, von „schwachen“ gar. Das Wort „Sucht“ stammt von „siechen“, „dahinsiechen“. Als das Wort „siechen“ gebraucht wurde, gab es eine Menge Krankheiten, die jemanden dahinsiechen ließ. Die Pest, Gelbsucht, Fallsucht, Fieber und viele anderen mehr. Doch konnte man damals diese Krankheiten nicht so wie heute benennen und gebrauchte eben das Wort „Sucht“, von „siechen“. Übrig geblieben ist das Wort Sucht im Sinne von Abhängigkeit einer beliebigen Substanz oder auch Tätigkeit (z. B.: Spielsucht).
Alkoholsüchtig wird man nicht von einem Glas Bier oder dem ersten Schnaps, den man probiert. Alkoholsüchtig wird man durch Gewöhnung, Training und Konditionierung der Körperorgane, insbesondere der Leber. Die Theorie, dass Alkoholsucht vererbbar sein könnte, wird allerorts gerne verbreitet ist zunächst aber noch nicht bewiesen. Fakt ist aber, dass es bestimmte Gene zu geben scheint, die die Alkoholsucht begünstigen könnten und somit vererbbar sind. Dies mit „Dein Vater war Alkoholiker und Du wirst auch ein Säufer!“ zu propagieren ist eine Denke aus dem letzten und vorletztem Jahrhundert und zeugt von professionellem Nichtwissen.

Wir kennen Menschen in den Aggregatzuständen: angetrunken, betrunken und ertrunken. Wir begegnen allen Schattierungen von Schwips bis Rausch fast täglich und überall. In den Büros wird angestoßen, an Feinkostläden an den Stehtischen wird genippt, auf Feiern jeglicher Art wird eingeschenkt und jedes Wochenende werden Blumenkübel vollgekotzt und sehr viele verlieren den Führerschein und/oder das Gesicht. Doch wer von ihnen ist abhängig? Wer will darüber urteilen? Wer kann darüber urteilen? Denn üblicherweise gilt vor Gericht: Vor dem Urteil kommt erst einmal die Beweisaufnahme. Bei Medizinern spricht man von Anamnese. Und trotzdem sind die Grenzen zur Abhängigkeit verschwimmend – und zwar nach oben und nach unten.
Mengenangaben zur Feststellung einer Abhängigkeit sind nicht unbedingt erheblich, da es Leute gibt, die sich in kleinen Schlückchen durch den Tag trinken, nie einen Vollrausch haben und trotzdem in der Suchtproblematik stecken. (Spiegeltrinker)

Dann gibt es jene, die sich jeden Abend 50 gr. Alk in den Kopf gießen, ohne alkoholkrank zu sein. (Gewohnheitstrinker) (50 gr Ethanol = 0,75 Promille = 1/2 l Wein = 0,1 l Korn = 5 Stunden Abbauzeit)
Und es gibt Menschen, die ihren Konsum phasenweise hochgepeitscht haben und sich später (z. B. nach einer Lebenskrise) wieder in die Normalitätstrinkende Menschheit eingereiht haben. (Problemtrinker)

Und wer kennt sie nicht, die Geschichten vom Opa, der jeden Tag 5 Schachteln Zigaretten ohne Filter rauchte und sich mindestens 5 Liter Hörnerwhiskey in die Rüstung gepfiffen hat und trotzdem 93 Jahre alt wurde? (Legendentrinker)

Doch wer ist denn nun alkoholkrank und wer bitteschön nicht?

Alkoholiker ist, wer den ganzen Tag schlecht frisiert auf der Parkbank wohnt und stinkt wie ein alter Lappen. DAS hätten wir gerne. Weil, Alkoholiker sind immer die anderen, aber ich doch nicht. Das Klischee des Alkoholikers als obdachloser Penner zieht sich durch alle Schichten. Damit sind nämlich alle fein raus, die sich regelmäßig die Binde zukippen.
1,61 Millionen Bundesbürger trinken missbräuchlich Alkohol. Alles Penner? Mitnichten. Es betrifft sämtliche soziale Schichten. Der riskante Konsum von Ethanol liegt schätzungsweise bei 2,8 Millionen Bürgern, 2,7 Millionen betreiben einen gefährlichen Konsum und 1,8 Millionen gelten als alkoholkrank. Andere Quellen gehen von 2,5 Millionen Suchterkrankter aus. Summa: Wohlwollend gerundet sind wohl etwas mehr als 10 Millionen Bürger ernsthaft in Sachen Alkohol unterwegs. Da braucht man eine Menge Parkbänke, oder nicht? Und by the way, die Dunkelziffer wird um einiges höher sein als die eben genannten Zahlen, denn wer gibt schon gerne von sich zu ein Alki zu sein?

Nun, wir haben bis jetzt festgestellt, dass Parkbänke keine zuverlässigen Mittel sind, um alkoholkranke Menschen zu katalogisieren.

Ich möchte Ihnen jetzt mal einen Krankheitskatalog vorstellen. Was nun folgt, kennt jeder, der in Sachen Suchtfragen schon mal praktizierenderweise unterwegs war. Der Forscher Elvin Morton Jellinek und seine mindestens 60 Jahre alte Typologie. Mit Sicherheit gibt es heute modernere, der Wissenschaft angepassteren Typologien.

Die Säuferwelt des Herrn Jellinek sieht folgendermaßen aus:

Alpha Trinker
Ist nur psychisch abhängig. (Problem- Konflikttrinker, Erleichterungstrinker)

Beta Trinker
Hoher Konsum ohne Psychische und physische Abhängikeit, aber bereits mit körperlichen Schäden wie Fettleber oder Gastritis. (Gelegenheitstrinker, Gewohnheitstrinker)

Delta Trinker
Dauerhaft beim Saufen, abstinenzunfähig, steht unter Dauerstrom und kann seinen Konsum noch kontrollieren. (Spiegeltrinker)

Epsilon Trinker
Trinkt periodisch, dann aber so richtig. Bis nichts, aber auch gar nichts mehr geht. Dann monatelang trocken um dann wieder loszulegen. (Quartalssäufer)

Meine Frage an mich lautete, wo ich mich anhand dieser Typisierung einordnen würde. Meine Antwort war: Ich bin von jedem etwas. Diese Antwort war nicht hoch angesehen, wollte man mich doch katalogisieren. Wir sehen also, dass jeder Mensch grundverschieden ist und jede Sucht seinen eigenen Gesetzen folgt. Doch trotzdem: Es gibt ja noch andere. Wie zum Beispiel
nach Cloninger/Babor. Diese unterscheiden zwischen Typ A und Typ B:

TYP A ist der Trinker mit einer guten therapeutischen Prognose, kommt aus einem intaktem Umfeld, fängt relativ spät mit der Sauferei an und hat wenig Flurschaden im sozialen Umfeld und seiner Gesundheit hinterlassen.

TYP B startet früh durch, schwerer Verlauf mit schlechter Prognose, genetisch vorbelastet und zumeist männlich. Sprich: Arschkarte.

Auch nicht wirklich eine Superhilfe. Zur Verständlichkeit gibt es hier jetzt mal eine kleine Übersicht der WHO:

Riskanter Konsum:

Mehr als 20 gr. reinen Alkohols = 0,5 l Bier oder 0,2 l Wein (Damen)
Mehr als 40 gr reinen Alkohols = 1,0 l Bier oder 0,4 l Wein (Herren)
Gilt für den TÄGLICHEN Konsum

gefährlicher Konsum:

das gewohnheitsmäßige Trinken um der Wirkung willen, welches körperliche und/oder seelische Schäden zur Folge hat. Auch soziale Probleme werden in Kauf genommen. Gilt aber noch nicht als abhängig.
Männer: zwischen 1,5 l und 3 l Bier oder 0,6 l bis 1,2 l Wein
Damen: zwischen 0,75l und 1,5 l Bier, 0,25 l bis 0,8 l Wein oder 4 Likörchen! (Täglich!!!)

Alkoholabhängigkeit als psyiatrische Erkrankung liegt vor bei:
Suchtdruck – der übermäßige Wunsch Alkohol zu trinken
Vernachlässigung von allem was nicht mit Alkohol zu tun hat – wie Familie, Freunde, Arbeit, Gesundheit Aussehen, Ansehen, —> Parkbank durch Nichtüberweisen der Miete.
Dosissteigerung – Effekt durch Toleranzentwicklung des Körpers
Kontrollverlust – Verlust der Kontrolle des Trinksystems, bedeutet man kann nicht mehr die Menge, Trink-Beginn, (morgens, mittags, abends, nachts) und Trink-Ende entscheiden.
Und zu guter Letzt die Entzugserscheinungen bei Absetzen des Alkohols.

Jeder kann so für sich entscheiden, wo er sich selber einordnen würde, sollte man mal gefragt werden.

Die Übergänge vom Laien bis hin zum Vollprofi sind immer schleichend und werden vom Trinkenden nicht wahrgenommen. Jeder aktive Säufer verspricht sich und anderen hoch und heilig, er könnte jederzeit aufhören.

In meine Artikeln soll es nicht darum gehen den Alk zu verteufeln. Ich möchte auch nicht irgendwem das Bier sauer reden. Im Gegenteil, dem Genußtrinker rufe ich gerne ein frohes „zum Wohle“ zu und gönne es ihm oder ihr von Herzen. Ich schreibe hier aus eigener Erfahrung und als Ratgeber, was man besser vermeiden sollte um nicht auf der ITS zu landen und Dinge zu sehen, die man nicht sehen möchte, aber muss. Und spätestens dann merkte sogar ich, dass Alkohol ein gefährlicher Endgegner ist, gegen den viele schon ihren Kampf verloren haben. Oder gar nicht erst angetreten sind.
Der Unterschied zwischen Euch und mir ist folgender:
Ihr seid (hoffentlich) nicht süchtig, ich bleibe es mein Leben lang, auch wenn ich trocken bin. Das sage ich nicht weil ich mir leid tue, sondern aus dem Wissen heraus, dass ich nichts mehr trinken sollte um mein neues Leben nicht schon wieder zu vergeigen.

Im nächsten Beitrag möchte ich erläutern, warum manche Trinker immer mehr vertragen und stiefelweise Bier, Schnaps, Sekt und Co vertragen.


Wir lesen uns?

Gruß
Freric

@feetlove1973 (twitter)







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Aufhören ja – aber wie?

Aufhören ja – aber wie?

(Foto: Daniel Reche, Pexel, lizenzfrei)

Wieder verging einige Zeit und ich schlich mich durch das Leben. Mir war nicht langweilig, außerdem war ich, wenn ich betrunken war keiner, der negativ auffiel. Ich wurde nicht aggressiv, eher melancholisch, ich spielte recht gut Gitarre (heute auch noch!) und habe/hatte eine gute Stimme zum Singen. Ich war sehr unauffällig. Das war das Gute daran. Das war das Schlechte daran. Denn, je weniger ein Alki in der Öffentlichkeit auffällt, desto später kommt auch die Einsicht (Krankheitseinsicht) mit dem Trinken aufzuhören. Ich hatte genug zu tun. Zum Beispiel mit der Beschaffung von meinen Konsumgütern. Täglich bis zu drei Liter Schnaps zu kaufen ist eine Herausforderung und bedarf einiges an Ideenreichtum. Ich war ja bekannt im Ort. Da kann man nicht 6 mal die Woche zum Laden gehen und soviel Schnaps kaufen. Das fällt auf. Was sollen denn die Leute denken? Also wurden die Läden gewechselt. Mal kaufte ich hier, mal dort und dann wieder ganz woanders. Irgendwann hatte ich ca 10 bis 12 Läden zusammen, die ich dann besuchte und mein Zeug kaufte. Ich Idiot. Von vielen Seiten kamen sie aber doch, die gut gemeinten Ratschläge: Mach doch mal Pause. Trink doch nicht schon morgens. Trink doch mal Apfelschorle. Schon wieder Alkohol? Es gab tausend Ansprachen und ich hörte -vermeintlich- nicht auf sie.
Da es sicherlich interessant ist zu wissen, was im Kopf eines Alkis abgeht:
Sehr wohl habe ich mir die Worte angehört, sie verinnerlicht, und beileibe, ich wollte aufhören! Ich wollte es so sehr, dass ich etwas tat, was ich heute NIEMANDEN raten würde, da es einfach zu gefährlich ist. (Wenn man durch die Sauferei nicht eh schon ziemlich gefährlich lebt…) Ich sperrte mich mit einer Kiste Wasser in meinem Zimmer ein und wollte kalt entziehen. Damals wusste ich nichts von den Risiken, ich wollte einfach mal wieder das Richtige tun und aufhören zu trinken. Ich stoppte von 2000 Prozent auf 0. Mein Fehler. Und fast mein Tod! Als ich es nicht mehr aushielt vor Schmerzen und Winden, Zittern und Kotzen trank ich wieder und es hörte auf.
Ich trank weiter, das wollte ich mir nicht antun. Mit Tränen im Gesicht und Tränen in der Seele setzte ich die Flasche an und trank bis ich wieder klar denken konnte.
Eines Tages hatte ich einen Fahrradunfall, ich fuhr unbedacht durch ein Schlagloch und fand mich mit einem Trümmerbruch in der Hand auf der Erde liegend wieder. So musste ich ins Krankenhaus. Die Ärzte bekamen nicht mit, dass ich unter Strom stand, ich funktionierte ja normal. Die OP war für den nächsten Tag angesetzt und ich sollte speisentechnisch nüchtern bleiben. Mein Problem war, dass man im Krankenhaus keinen Alkohol zu kaufen bekommt und ich merkte meine Entzugerscheinungen schon. Ich bekam Angst. Übelste Angst. Dann, nach ein paar Stunden schaltete mein Hirn auf Not-Aus. Kein Film und kein Ton kam mehr an. Ich lebte zwar, aber mein Hirn machte erstmal Pause. Was in der Zwischenzeit geschah weiß ich nur aus den Berichten der Ärzte, die mich trotzdem irgenwie operierten. Leider kann ich mich an ein paar lichte Momente erinnern, in denen ich Trugbilder wie sprechenden Bäumen, winkenden Laternen und allerlei buntes Zeug gesehen habe um dann bald wieder in den Sumpf und in das Glück der Bewußtlosigkeit zurückfallen konnte. Ich wachte auf und lag ziemlich streng fixiert auf der ITS und guckte dumm. Der Himmel sollte anders aussehen, dachte ich mir. Mir ging es gut. Das hing aber eher mit den Medikamenten zusammen, die man mir gegeben hatte, damit ich mit dem Randalieren aufhörte. Die Ärzte hatten die Pfleger/innen angewiesen, mir regelmäßig Bier zu geben, damit ich den Spiegel halten konnte. Jetzt mag man denken: Bier im Krankenhaus? Ja, die Ärzte dürfen niemanden ohne dessen Einwilligung entgiften, da es den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen würde. Hätte ich auch nicht dran gedacht.
Ich sollte noch 10 Tage dort bleiben und morgens, mittags und abends brachte man mir die Hopfenkaltschale und achtete darauf, dass ich sie trank. Ein, zwei Tage später ging ich in den Krankenhausgarten um ein Zigarettchen zu rauchen, setzte mich auf eine Bank zu einem jungen Mann. Ich unterhielt mich mit ihm und er erzählte mir, dass er hier im Krankenhaus eine Entgiftung machen würde. Ich, in meinem dusseligen Kopf, dachte da an illegale Drogen wie Kokain oder Heroin. Nein, nein er machte einen Entzug vom Alkohol.
Das gab mir schwer zu denken. Und ich dachte lange nach. Um dann doch kurzentschlossen auf Station zu gehen und mich bei der Schwester zu erkundigen. So schnell wie die gute Frau gelaufen ist um einen Arzt zu holen, der mich beriet, so schnell war auch das Bier auf dem Nachttisch verschwunden und durch ein Pillenschälchen ersetzt worden. Das Zeug in den Pillen hieß Distraneurin, und verhindert das Gehirnhälftenschlackern während dem Entzug. Es beruhigt das Hirn , das Zittern, das Schwitzen, die innerliche Unruhe, die Todesangst….all das bleibt. Da hilft kein Bitten, Flehen, Beten da musste ich durch. Gott sei Dank kam schon am nächsten Tag ein sehr fähige Ärztin und schlug mir vor, mich in ein anderes Krankenhaus zu verlegen, noch am selben Tag. Erstmals hörte ich von einer „qualifizierten Entgiftung“, eine Suchtstation, die sich auf solche Idioten wie mich spezialisiert haben. Ein Bett war auch frei, so dass ich eine „LeckmichamArsch“-Pille bekam und mit einem Krankenwagen, unter steter Kontrolle der Vitalfunktionen, dann dorthin gefahren wurde. Ich sollte sehen –
ich war nicht alleine. Wir waren (und sind) viele.

In meinem nächsten Kapitel dieser, von Herzen geschriebenen, Reihe geht es um Entgiftung im psychischen und physischem Sinn mit ein paar Erklärungen dazu. Viel persönliches, aber auch ein wenig theoretisches. (keine Angst es wird kein wissenschaftlicher Vortrag!)

Lesen wir uns wieder?

freric

„Hoffnung ist, in die sterbende Erde Samenkörner zu stecken.“

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Wie ich zum Säufer wurde….. TEIL 2

Wie ich zum Säufer wurde….. TEIL 2

Ich darf mich erst einmal bedanken. Danke an die Leser, die den ersten Teil gelesen haben, kommentiert haben -nicht nur hier, sondern auch auf Twitter- und mir zu verstehen gegeben haben diese Blogreihe zu diesem Thema weiter zu schreiben. Herzlichen Dank, ich hatte nicht damit gerechnet.

Gestern habe ich angefangen meine Geschichte zu erzählen. Sie geht noch weiter. Im Internat hatte ich ersten Kontakt zu alkoholischen Getränken. Nach Beendigung der Schulzeit begann ich eine Lehre als Hotelfachmann und Koch. In der Ausbildung lern man eine Menge über Bier, Wein und Schnaps in Theorie und Praxis, dazu wird ein fundiertes Wissen über Cocktails vermittelt. Ich beendete die Lehre mit Erfolg, machte meine Prüfungen und….. ging ins Kloster. Wer mehr über Klostergeschichte gestern und heute erfahren möchte, auch hierüber gibt es reichlich im Blog zu lesen. Alkohol spielte mittlerweile ein Rolle, jedoch keine auffällige im klinischen Sinne. Mein regelmäßiger Konsum ist mir schon aufgefallen, ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Wie auch, tranken die Mitbrüder auch abends in der Klausur ihren Wein oder Bier. Im Laufe der Jahre steigerte sich der Konsum und als ich in Passau aus dem Orden austrat und in eine eigene Wohnung zog, arbeitslos war, war ich fast schon Stammgast in der örtlichen Kneipe im Ort. In Bayern. Nicht, dass ich jeden Tag voll war, bettschwer schon eher. Ich möchte nicht verschweigen, dass ich in der Zwischenzeit meine leibliche Mutter ausfindig gemacht habe, sie besucht habe und den Kontakt schnellstens wieder beendet habe. Das einzige Positive an der Suche war, dass ich meine leibliche Schwester kennen lernen durfte, jedoch auch ihr Kontakt zu mir wurde unterbunden, bis wir uns wiedergefunden haben sollte es einige lange Jahre dauern. In Passau gab es zu Winterzeiten nur wenig Tourismus und dem zu folge auch keine Arbeit. Der Jobvermittler des Arbeitsamtes schlug mir vor, im Frühjahr auf einem Schiff zu arbeiten. Damals war mir nicht ganz klar, was er genau damit meinte. Ich dachte, dass es sich um ein Ausflugsschiffchen handelt, auf welchem Dosenwürstchen im Brötchen mit Senf auf Papptellern verkauft wurden. Ich sollte mich eines Besseren belehren. Das Schiff hieß romantischerweise „MS Donauprinzessin“, war ein Hotelschiff für 160 Gäste im 4 Sterne Bereich und fuhr die Strecke Passau – Budapest – Odessa und zurück. 7 bis 8 Monate im Jahr, ohne einen freien Tag. Das war Arbeit pur. Strenges Regiment an Bord, Fehler wurden nicht geduldet. Dort habe ich gelernt was Arbeit ist. Nach Feierabend saß man in der Messe (Speiseraum auf Schiffen), und aß und trank was eben da war. Bier, Schnaps und andere Getränke eben. In der christlichen Seefahrt wurde schon immer gesoffen und auch heute noch gehe ich davon aus, dass auf Kreuzfahrtschiffen 60 bis 70 Prozent der Besatzung regelmäßig Alkohol trinken (täglich) UND ein mehr oder weniger schweres Alkoholproblem haben. Oder kennt Ihr einen Shanty, der nicht von Gold und Rum und betrunkene Matrosen handelt? Seht Ihr! Ja, und ich war dabei. Dadurch, dass wir auf der Donau fast jeden Tag Landgang haben konnten waren wir alle in der glücklichen Lage ab Budapest günstig an Alkohol und Zigaretten zu kommen. Es verging kein Tag wo wir nicht gesoffen haben. Mal mehr und mal (der Gesundheit wegen) weniger. Ein paar Jahre habe ich das auf der Donau gemacht, dann wurde ich abgeworben und bot mir einen Vertrag auf große Fahrt zu gehen. Also vom Fluß auf´s Meer. Wer mehr von meinen Schiffsgeschichten lesen will, kann sich ja meine Blogeinträge dazu anschauen. Es waren tolle Reisen, einmal um die ganze Welt. Es war anstrengend. Es war lustig. Und es wurde sehr viel getrunken. Um die Kosten brauchte ich mich nicht zu kümmern, an Bord war es für die Crew immer günstig. Kein Tag verging im Laufe der Zeit an dem ich nicht trank. Ich fand jeden Tag einen Grund zu trinken. Das ist das tückische daran. Es sollte irgendwann mein Untergang sein.

„Heute ist ein schöner Tag, komm wir trinken erstmal ein Bier!“
„Ich habe Geburtstag, kommst Du auf die Party nachher?“
„Ich habe Landgang!“
„Die anderen trinken doch auch um 11:00h vormittags ihr erstes Bier!“
„Frühstück! Prost!“

Das allergeilste daran ist, man glaubt den Scheiß auch noch. Man redet sich etwas so lange ein, um sich vor sich selbst zu entschuldigen, dass man schon wieder am Saufen ist. Mir kann keine Alki sagen, er hätte nicht gewusst, dass er süchtig ist. ER WEISS ES IMMER. Er gibt es sich gegenüber -und schon mal gar nicht anderen gegenüber- nur nicht zu. Das allerdings gehört zur Alkoholkrankheit dazu. Der Alki geht IMMER davon aus, dass er sofort aufhören kann. Das klappt allerdings nur in den seltensten Fällen und dann darf die Abhängigkeit auch noch nicht zu weit fortgeschritten sein. Damit meine ich nicht nur die körperliche Abhängigkeit sondern auch die geistige.
Es ging einige Jahre gut bis, ja bis…. ich merkte, dass ich ohne Schluck nicht mehr richtig funktionierte. Ich fing an zu zittern, konnte nicht klar denken. Sobald ich etwas trank verschwand das Zittern, ich konnte arbeiten und blitzschnell denken. Das nennt sich „Spiegeltrinken“ ohne diesen Spiegel/Level ist an normales Leben nicht zu denken. aber auch das ging gut bis…. ja bis ich eines Tages so stark entzügig war, dass ich es nicht mehr verheimlichen konnte. Das Schiff war Gott sei Dank in Hamburg und ich verlor meinen Job.
Darauf trank ich erstmal einen, bis ich wieder klar denken konnte. Und realisierte erst dann, dass ich meinen Job versoffen habe. Ich verfiel in Selbstmitleid und zwar volles Programm. Ich war sauer auf die Firma, auf das Leben, auf alles andere, nur nicht auf mich. Ich zeigte ständig auf andere Leute, alle waren schuld an meiner Misere, nur ich natürlich nicht.
Der Schwerstabhängige ist nicht in der Lage aus seiner Situation alleine heraus zu kommen. Ich trank mittlerweile 3 Flaschen Wodka am Tag. Jeder normale Mensch würde bei dieser Menge tot umfallen. Man sieht also wieviel ein Mensch bei guter Konditionierung vertragen kann ohne zu versterben. Doch zur biochemischen Abteilung komme ich später noch zurück.
Dieses Trink- und Suchtverhalten legte ich noch gut 2 Jahre an den Tag und hielt mich mit regelmäßigen Nebenjobs so gut es ging über Wasser. Jobs, bei denen es egal war, wieviel ich trank. Jobs bei denen mich auch niemand sah, wenn ich trank. Zum Beispiel Zeitung tragen. Mitten in der Nacht. Gartenpflege wenn die Eigentümer nicht im Haus waren. Ich trank immer heimlich. Morgens, mittags, abends, nachts um meinen Spiegel aufrecht zu halten, Ohne ging es nicht.

Bis hier erstmal, ich brauch ´ne Pause.
Das nächste Mal schreibe ich Euch was man so im Delirium erleben kann. Spannende Sache das, wenn auch nicht zum Lachen.


Man liest sich?

freric

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Posted by lovefeet1973 in ALK und wie man stirbt, 0 comments
Wie ich zum Säufer wurde… TEIL 1

Wie ich zum Säufer wurde… TEIL 1

Es ist eine lange Geschichte. Dazu möchte ich bemerken, dass ich mit meiner Geschichte keinesfalls Mitleid erregen möchte. Es ist nur die nackte Wahrheit, mit einem Seelenstriptease obendrein.
Zu meiner Story:
Icke bin Balliner, wa. Darauf bilde ich ma nüscht een, is aber so,wa.
Tut eigentlich auch nichts zur Sache. Meine leibliche Mutte war gerade 15 Jahre älter als ich zu meiner Geburt, ein halbes Kind. Mein Vater ist unbekannt. Die gute Frau hatte noch eine Mutter, die sich um sie mehr oder weniger gekümmert hat. Irgendwann kam das Jugendamt, weil das Mädchen nicht in der Lage war mit mir zu den üblichen Untersuchungen zu gehen und nahm mich mit. Ich litt an Unterernährung, Rachitis und war dehydriert. Mein Knochenbau war katastrophal, heute noch leide ich an den Folgen. Die Ärzte brachen mir den Hüftknochen und ich lag monatelang in einer Gipsschiene. Ich kann mich nicht daran erinnern, war ich doch noch zu klein und zu jung. Das Jugendamt übernahm das Sorgerecht und ich landete in einem Waisenhaus. Aus diesem Waisenhaus heraus kam ich zu Pflegeeltern, welche durchaus auch den Wunsch hegten mich zu adoptieren, was ihnen auch nach einiger Zeit gelang. Um Missverständnisse vorzubeugen: Ich benenne meine Adoptiveltern als meine Eltern. Meine Mutter und mein Vater, Meine leibliche Erzeugerin spielt in meinem Leben keine Rolle mehr, sie verstarb im Alter von 54 Jahren. Und dieser frühe Tod ist auf ihren ungesunden Lebenswandel zurück zu führen. It doesn´t matter, anyway.
Jetzt hat er aber Glück gehabt, möchte mancher denken. Einerseits ja, mich haben gut betuchte Menschen adoptiert, andererseits darf ich bemerken, dass eine glückliche Kindheit nicht mit Gold aufzuwiegen ist. Meine Kindheit bestand aus 4 Wänden, einer Tür, welche stets verschlossen wurde (von außen wohlgemerkt), einem Bett und einem Billyregal. Mehr nicht. Wenig bis keine Spielsachen, ein paar Bücher. Ende. Die Tür wurde geöffnet wenn ich zum Klo musste, es Essen gab oder mir gebracht wurde, es in die Kirche ging, Schule oder Kindergarten anstand. Das war es. Egal wo wir wohnten, ich hatte ein Gefängnis. Meine Mutter verdrosch mir seit ich denken kann mit diversen Haushaltsgeräten den Hintern und auf die Beine, auch festgebunden hat sie mich. Regelmäßig. Mein Vater war viel arbeiten und bekam nicht viel davon mit, sollte er es mitbekommen haben, so schaute er weg. Vielleicht liegt darin mein Hang zum Bondage und Spanking verankert, mag sein. Jedenfalls war es so, dass es unnormal war wenn ich nicht regelmäßig verdroschen wurde. Wenn man, seit man denken kann, auf Schläge konditioniert wird, gefesselt wird, fehlt es irgendwann, wenn dies nicht mehr geschieht.
Ich möchte nicht zu ausschweifend werden, es geht hier nicht um diese Geschichte. Nur manchmal fließen Tränen und Worte aus mir heraus und es tut mir auch heute noch gut, wenn ich es herauslassen kann. Nun, ich beendet meine 4. Klasse der Grundschule, hatte beste Noten, als meine Mutter sagte:“Entweder der Junge oder ich gehen.“ Kinder haben zwar oft das letzte Wort in diesem Falle aber mein Vater, der mich in ein katholisches Jungeninternat steckte. Dort habe ich es ein Jahr ausgehalten und dann bin ich achtkantig rausgeflogen, wegen mangelndem Sozialverhaltens. Ich habe die Klassenkasse geplündert, anderen Jungen die Zähne gerichtet und habe mit 11 Jahren angefangen zu rauchen. Das passt nicht so richtig für eine Chorknabenschule. So wurde ein anderes Internat gesucht und gefunden. Dies war aber mehr ein Heim für schwer erziehbare Jungs. Hier erst erfuhr ich Aufmerksamkeit, Achtung meiner Persönlichkeit und bekam dort altersentsprechend verantwortungsvolle Aufgaben. Meine erste sexuelle Erfahrung hatte ich auch dort -mit einem wesentlich älteren Jungen aus der Oberstufe. Davon vielleicht in einem anderen Blogbeitrag. Hier hatte ich auch meinen Erstkontakt zum Alkohol. Das ist für das erste nichts ungewöhnliches, man probiert das erste Bier und es schmeckt abscheulich, wärmt aber so schön den Bauch und man wird dusselig im Kopf. Dann auch den ersten Schnaps. Der macht etwas schneller dusselig im Kopf. Ich lerne schnell, es ist aber nichts was Sorgen bereiten müsste, allerdings, je früher man probiert, desto früher beginnt die psychische Konditionierung, die physische kommt lange später. Man wird nicht von jetzt auf gleich süchtig.

Bis hier erstmal. Hoffentlich liest das wirklich mal jemand.

freric

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Posted by lovefeet1973 in ALK und wie man stirbt, 3 comments
Als erstes….

Als erstes….

möchte ich einleitend klar stellen: Diese Artikelserie ist nicht dazu gedacht irgendwem das Feiern zu vermiesen. Ich bin nicht vom Saulus zum Paulus geworden und gehe jetzt wanderpredigend durch die Welt und verteufle den Alkohol wo ich nur kann. Nein, es soll aufklärend sein, informativ mit einer gewissen Portion von „schwarzem“ Humor und gewürzt mit ziemlich harten Fakten. Ich persönlich habe für drei gesoffen, bin abgestürzt und irgendwem sei Dank wieder aufgestanden und habe einen Schlußstrich gezogen. Ohne fremde Hilfe hätte ich das nicht geschafft und wäre jetzt ziemlich tot. Doch dazu später.
Fast jeder kennt oder hat jemanden, dessen Angehöriger alkoholkrank ist, ob trocken oder nicht, kennt jemanden, der daran verstorben ist oder ziemlich nahe dran ist. Vielleicht auch der eigene Partner oder das eigene Kind. Einige kennen auch die Geschichte dazu. Die sind meistens traurig genug und oft habe ich gehört wie zu den Kindern gesagt wurde:“Du willst doch nicht so enden wie der Penner da drüben.“
Alkohol gibt es seit es vergorene Früchte gibt, also weit über 10000 Jahre. Das Wort Alkohol stammt übrigens aus dem arabischen“al khol “ was soviel bedeutet wie „etwas Feines“. Die älteste Droge der Welt. Chemisch gesehen ist Alkohol ein Stoffwechselprodukt von Mikroorganismen, das in einem biochemischen Vorgang entsteht, wenn Hefen oder Bakterien Zucker abbauen. Ca 3000 Jahre vor Christus begannen die Menschen schon Wein zu keltern und Bier zu brauen. Die berauschende Wirkung veranlasste viele Religionen den Alkohol in ihre Rituale aufzunehmen. So fing es also an. Da hat der liebe Gott, oder wer auch immer, tatsächlich etwas Feines erfunden. Auch als Medizin wird Alkohol bis heute angewendet. Siehe auch: Franzbranntwein in Oma´s Schränkchen.
Doch auch in der Gesellschaft ging es nicht nur zu Feierlichkeiten hoch her. In manchen Teilen des Planeten so hoch her, dass die Obrigkeit den „Genuss“ von Alk verboten hatte. Bekanntestes Beispiel: Die Prohibition in den Vereinigten Staaten. Die verhinderte allerdings den Konsum nur mit mäßigem Erfolg, da die Schwarzbrennereien und die Mafia so ihre Höhepunkte fanden. So kam es dazu, dass schwarzgebrannte Spirituosen als „Moonshine“ bezeichnet wurden. Heute noch dürfen keine Spirituosenflaschen in der Öffentlichkeit gezeigt werden, deshalb versieht man sie in den USA mit einem, meist braunem, Packpapier.
Sekt, Wein, Bier, Schaumwein, Mixdrinks, Champagner und sämtlich Spritsorten, die es sonst noch gibt, in allen Farben und Geschmäckern, haben ein einziges Ziel. Sie sollen ihre berauschende Wirkung entfalten oder „den Appetit anregen“ oder den Magen zum „verdauen“ anregen. Oder „von innen desinfizieren“. Es gilt hier vielleicht auch darum alte Volkglauben-und Weisheiten mal näher zu betrachten und sie gegebenenfalls zu hinterfragen.

FAKT: In Russland war Bier bis 2013 kein alkoholisches Getränk

Niemand weiß warum. Vielleicht weil es zu viel Wasser enthält oder der Alkoholanteil im Vergleich zum Nationalgetränk Vodka einfach lächerlich gering ist. Aber Fakt ist, dass Bier tatsächlich bis zum 01.01.2013 nicht als alkoholisches Getränk eingestuft wurde. Quelle: https://barkeeper-dinge.de

Fakt ist aber auch, dass Alk zwar ein Genussmittel ist, es aber Leute gibt, die von diesem Genuss in die Sucht kamen und für viele den sicheren Tod bedeutet haben und bedeuten wird. Das Thema „Sucht“ wäre mein nächster Blogeintrag zu dieser Reihe.
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Man liest sich.

@feetlove1973

Der Zollbeamte beugt sich herunter:“Alkohol, Zigaretten?“
Fahrer:“Nein danke, zwei Kaffee mit Milch und Zucker bitte!“


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Posted by lovefeet1973 in ALK und wie man stirbt, 0 comments