Die Lebens und Leidensgeschichte eines Autoklavens, zusammengefasst @BehrKarl
Autor und Rechteinhaber: (c) Karl Christian Behr
das Vorspiel: ein Kunde interessiert sich für einen Autoklav und sucht im Internet nach diversen
Möglichkeiten. Er wird schließlich fündig, und macht sich weiter schlau, bei Kollegen und
Mitbewerbern Informationen über dieses Gerät zu beschaffen. Nach einiger Zeit weiss dieser Kunde,
was er haben möchte. Liebe Kollegen haben ihm geraten, dass er ein spezielles Gerät benötigt. Also
kontaktiert er die Herstellerfirma, und die schickt ihren Topverkäufer. Dieser Mensch, ausgestattet
mit sämtlichen Informationen die man derzeit bekommen kann, versucht nun, dem Kunden diese Art
spezielles Gerät zu verkaufen. Nach einigem Hin und her und vielen weiteren folgenden Telefonaten
ist der Kunde überzeugt, das richtige Gerät für einen entsprechend kleinen Betrag zu bekommen.
Nach den weiteren Verhandlungen über den Preis und die Lieferbarkeit des ausgesuchten Gerätes
wird dann endlich ein Vertrag abgeschlossen, der dieses Gerät in Auftrag gibt.
Bei der Herstellerfirma: der Verkäufer ist froh, endlich diesen Kunden überzeugt zu haben, und trotz
der ihm eingeräumten Rabatte immer noch etwas Gewinn erzielt zu haben. Nach Bestätigung des
Vertrages, in der Regel 14 Tage, gibt der Verkäufer den Bestellwunsch des Kunden an den
entsprechenden Disponenten der Produktion weiter. Dieser kann jetzt bestimmen, mit welchem
Aufwand das Gerät gebaut werden kann. Wegen der nicht immer verständlichen Sprache wird auf
wörtliche Rede verzichtet. Der Disponenten gibt den Mitarbeitern die Anweisung, dieses Gerät zu
bauen. Da zum Auftrag einige Teile vonnöten sind, wird der Lagerist beauftragt, sich schlau zu
machen, ob denn alles vorhanden sei. Nach etwa einem Tag kann der Lagerist ein positives Feedback
geben. Somit steht einer Erstellung eines neuen Gerätes nichts im Wege. Der interne Auftrag wird an
die Produktion weitergegeben. Wir ersparen uns die Kleinigkeiten, wie dieses Gerät gebaut wird.
Nach nur vier Tagen Bauzeit stellt einer der Mitarbeiter fest, dass bei dem Aufbau der Grundsubstanz
ein Bauteil vergessen wurde. Trotz dieses gravierenden Mangels wird das Gerät so weit fertiggestellt,
dass die Probeläufe anfangen können. Bei der Installation der Software stellt der diesbezügliche
Mitarbeiter fest, dass die im oben genannten Auftrag gewünschten Optionen nur unter schwierigsten
Bedingungen ermöglicht werden können. Er hämmert so lange auf der Tastatur herum, bis ein relativ
akzeptables Ergebnis zustande kommt. Inzwischen, es sind fast sechs Tage Bauzeit, erreicht das
fehlende Bauteil, das zum einwandfreien Betrieb des neuen Gerätes unabdingbar ist, die
Produktionsstätte. Was noch lange nicht heißt, dass es eingebaut werden kann, denn zu diesem
Zeitpunkt läuft der erste Probelauf. Bei diesem Probelauf wird festgestellt, dass die vom kühlen
Kunden gewünschten Optionen nicht mit den lieferbaren Ausstattungsmöglichkeiten des Herstellers
vereinbar sind. Deswegen wird der erste Probelauf abgebrochen, und das Gerät so weit wieder
zurück gebaut, dass das zum Aufbau der Grundsubstanz gehörende Bauteil eingebaut werden kann.
Nachdem dieses Bauteil dann schließlich seinen richtigen Platz gefunden hat, wird dieses Gerät in
seinen gemäß des Auftrags gewünschten Zustand gebracht, um Probeläufe durchführen zu können.
Komischerweise lassen sich jetzt die eben genannten Auftrag gewünschten Optionen mit der
Software vereinbaren. Der mit den Probeläufen beauftragte Mitarbeiter setzt seine Arbeit
gewissenhaft fort. Die zum einwandfreien Lauf benötigten Probeläufe absolviert dieses Gerät ohne
Probleme. Die vom Kunden erbetenen Wiederholungsläufe werden anstandslos erfolgreich
durchgeführt. Während der Probeläufe kommt noch ein zusätzlicher Wunsch des Kunden in
Absprache mit dem Verkäufer hinzu, der mit den Probeläufen jedoch nicht unmittelbar zu tun hat.
Nach der Qualitätsüberwachung durch einen entsprechend geschulten Mitarbeiter wird das Gerät
versandfertig gemacht. Im Versand bekommt es einen besonderen Platz, denn es soll umgehend
ausgeliefert werden. Der Mitarbeiter aus dem Versand gibt eine kurze Meldung an die innere Leitung
ab, damit der Versand den Transport zum Kunden mittels Spedition in Auftrag geben kann. Der
Kunde wird informiert, dass sein Gerät fertig ist, alle Tests positiv abgeschlossen hat und bei ihm ein
langes Leben verbringen wird. Der Verkäufer vergewissert sich beim Kunden vor Ort, dass auch alle
notwendigen Anschluss Möglichkeiten vorhanden sind. Da aber ein Anschluss fehlt, verzögert sich die
Auslieferung zum Kunden. Nach einigen Tagen ist auch dieser Anschluss montiert, und das Gerät
kann seinen Weg zum Kunden nehmen. Der Spediteur wiederum lässt sich auch etwas Zeit, was
einerseits dem Kunden, andererseits die Herstellerfirma verärgert. Doch nach langem Hin und her
steht das Gerät nach etlichen Wochen beim Kunden. Der zuständige Inbetriebnahmetechniker wird
informiert. Ein zeitnaher Termin wird gewählt, an dem das Gerät aufgestellt und der ersten Probelauf
beim Kunden durchgeführt wird. Nach sehr intensiver Inbetriebnahme Unterweisung darf der Kunde
jetzt mit diesem Gerät arbeiten.
Beim Kunden: der Kunde ist schon ganz heiß darauf, mit diesem neuen Gerät zu arbeiten. Er
schnappt sich die Bedienungsanleitung und vergleicht sie in Gedanken mit den Angaben und
Anweisungen, die er bei der intensiven Inbetriebnahmeunterweisung bekommen hat. Laut seinen
Erinnerungen stimmt alles überein. Allein schon der erste Versuch, das Gerät eigenhändig zu starten,
misslingt. Er findet den Startknopf nicht. Er nimmt sich die Bedienungsanleitung und sucht nach
einem Schalter, der das Gerät ein bzw. ausschaltet. Nach langem Suchen, wobei er eine weitere
Mitarbeiterin hinzugezogen hat, findet er endlich diesen Schalter. Er hat die ganze Zeit davor
gestanden. (1)Anhand der Bedienungsanleitung entscheidet er, dass für ihn extra umbenannte
Programm auszuprobieren. Damit er keinen Fehler macht, kontaktiert er den
Inbetriebnahmetechniker. Der erklärt ihm am Telefon, wie die genaue Abfolge der Vorgehensweise
am Gerät bei genau diesem Programm funktioniert. Der Inbetriebnahmetechniker erklärt Schritt für
Schritt, während der Kunde am anderen Ende des Telefons ist, wie was zu funktionieren hat. Leider
erzählte der Inbetriebnahmetechniker auch noch Anekdötchen seines letzten Frankreich Urlaubs und
bringt dadurch den Kunden etwas durcheinander. Der, sich seiner Sache unsicher, fragt deswegen
den Inbetriebnahmetechniker, nach einer richtigen chronologischen Reihenfolge der einzelnen
Schritte. Der Inbetriebnahmetechniker ist inzwischen etwas an genervt. Er erklärt ihm, ziemlich
hastig, wie das Programm zu starten ist und wie das Gerät beladen werden darf. Bei dieser letzten
Erklärung macht sich der Kunde Notizen, damit er nichts falsch macht. Danach bedankt sich der
Kunde brav beim Inbetriebnahmetechniker, und der wiederum bedankt sich beim Kunden für die
Nachfrage. Höflich sind wir. Entsprechend der Notizen der Angaben des Inbetriebnahmetechniker
belehrt der Kunde das Gerät und führt das Programm aus. Allein schon beim Versuch, das Programm
ans Laufen zu bekommen, verzweifelt der Kunde und ruft wieder diesen Inbetriebnahmetechniker
an. Der kennt inzwischen die Nummer und ignoriert den Anruf mehrerer Male. Als er endlich das
Telefonat annimmt, ist der Kunde auch genervt. Seine vorher liebliche Sprechweise hat sich in einen
eher betonten Klang verändert. Die Konversation zwischen den beiden wird zunehmend
unfreundlicher. Man wirft sich gegenseitig Unverständnis vor. Das sind noch liebe Worte. Auch wird
gegenseitig eine Art Inkompetenz in den Raum geworfen. Letztendlich legt der
Inbetriebnahmetechniker den Hörer auf, doch nach einem erneuten Anruf des Kunden verweist
dieser Inbetriebnahmetechniker den Kunden an den technischen Support. Er ist so freundlich, dass er
ihm auch eine entsprechende Telefonnummer aushändigt. Der Kunde beruhigt sich etwas und
versucht, den technischen Support zu erreichen. Im Ansagetext ist eine freundliche Frauenstimme,
die ihm mitteilt, dass der technische Support aus technischen Gründen vorerst nicht erreichbar ist. In
dringenden Fällen mögen sich die Kunden bitte per E-Mail an die Firma wenden. Bei der
Herstellerfirma gibt es mehrere kompetente Kräfte, die Kunden beraten und ihre Fragen
beantworten können. Leider schreibt der Kunde an einem Freitag. Eine Antwort kommt frühestens
Montag. Somit bleibt das Gerät über das Wochenende mit der entsprechenden Beladung im Labor
stehen. Der Kunde ist etwas genervt, und auf Anfrage einiger Kollegen, wie zufrieden er mit dem
Gerät ist, antwortete er mit einem leicht sarkastischem Unterton, dass er es sich nicht so schwer
vorgestellt habe, wie es jetzt vorzufinden sei. Das Wochenende vergeht. Wir sind weiterhin beim
Kunden. Montagmorgen, der erste Kaffee. Dass selbst die Kaffeemaschine ihren Geist aufgibt, hätte
dem Kunden schon ein Zeichen sein können. Er versucht, die Antwort des technischen Supports aus
der Herstellerfirma auf seinem E-Mail-Programm zu finden. Es ist leider noch nichts da, am
Wochenende hat keiner der Wissenden in der Firma gearbeitet. Ganz klar, die Mitarbeiter wollen
auch Wochenende haben. Also bestellt der Kunde erst mal jemanden, der die Kaffeemaschine
repariert. Gegen Mittag erscheint ein Techniker, wegen der Kaffeemaschine. Nach den Erzählungen
des Kunden, die er während der Reparatur der Kaffeemaschine losgeworden ist, versucht sich der
Kaffeemaschinentechniker an dem Autoklav des Kunden. Das sind zwar total verschiedene Geräte,
aber im Prinzip funktionieren sie alle gleich. Der Kaffeemaschinentechniker hat das neue Gerät des
Kunden verschließen können, dass von dem Kunden gewünschte Programm auch aufrufen und
starten können, und der Kunde zeigt sich mittels einer kleinen Bargeld Zuwendung dem
Kaffeemaschinentechniker dankbar. Der geht mit dem Pflaster in der Tasche zu seinem Fahrzeug,
schreibt die Rechnung und übergibt sie dem Kunden. Der bekommt Schnappatmung, doch bezahlt
die Rechnung bar und sofort. Zurück zu seinem neuen Autoklav stellt der Kunde fest, dass das
Programm nicht läuft. Er kontaktiert den Inbetriebnahmetechniker und fragt nach, woran das liegen
könnte. Damit der Kaffeemaschinentechnikern nicht ins Spiel genommen wird, stellt er sich selber als
allwissend dar, als hätte er die Maschine selber in Gang gebracht. Der Inbetriebnahmetechniker
weist ihn auf Kleinigkeiten hin, die der Kunde umgehend überprüft. Alle Zufuhr Medien sind geöffnet,
die Abfuhröffnung ist auch entsprechend frei. Dennoch lässt sich das Programm nicht starten. Der
Inbetriebnahmetechniker erklärt sich bereit, relativ zeitnah, innerhalb der nächsten zwei Wochen
beim Kunden vorbeizuschauen, damit das Programm ans laufen kommt. Bis dahin darf das Gerät,
damit der Fehler auch für den Inbetriebnahmetechniker ersichtlich wird, nicht ausgeschaltet werden.
Der Kunde äußert sein Unverständnis, jedoch fügt er sich den Anweisungen des
Inbetriebnahmetechniker. Nachdem etwa zweieinhalb Wochen vergangen sind, taucht der besagte
Inbetriebnahmetechniker beim Kunden auf und findet ein Gerät vor, an dessen Rückseite sich bereits
Schimmel gebildet hat. Nach 2-3 Handgriffen auf der Tastatur findet der Inbetriebnahmetechniker
heraus, dass das falsche Programm gewählt wurde. Er korrigiert die Angabe und schafft es, das
korrekte Programm zu starten. Während des Laufes, des ersten Laufes mit kundenspezifischer
Beladung, bleibt der Inbetriebnahmetechniker vor Ort. Der erste Lauf des Kunden, wie er ihn haben
wollte, gelingt. Der Inbetriebnahmetechniker wurde während der 4 Stunden Laufzeit mit knapp
anderthalb Litern Kaffee, dessen Stärke er mit einem vierfachen Espresso verglich, abgefüllt. Mit
leichten Herzrhythmusstörungen verließ der Inbetriebnahmetechniker den Kunden und begab sich
umgehend in ärztliche Behandlung. Währenddessen entlud der Kunde das Gerät, belud es neu und
versuchte, das vorher eingestellte Programm zu starten. Nach erfolgreichem schließen des Deckels
drückte er die Starttaste, was einen Komplettausfall der gesamten Energie des Labors zur Folge
hatte. Die herbeigerufenen Elektriker entkoppelt hätten das neue Gerät vom Haus Strom und
schalteten diesen wieder ein. Danach drückten sie den Stecker wieder in die dafür vorgesehene
Steckdose und schalteten das Gerät wieder ein. Das Programm jedoch, was laufen sollte, war durch
den Stromausfall so stark beschädigt, dass der Inbetriebnahmetechniker gerufen werden musste. Der
wiederum war zu dem Zeitpunkt vom Arzt inzwischen ins Krankenhaus überwiesen worden, denn die
Herzrhythmusstörungen waren besorgniserregend. Jedoch konnte er einen Kollegen bitten, zu
diesem Kunden zu fahren. Der schaffte es auch relativ zeitnah nach drei Tagen, beim Kunden zu
erscheinen. Nach intensiver Begutachtung des neuen Gerätes stellte dieser neue
Inbetriebnahmetechniker fest, dass die für den Betrieb erforderliche und notwendige
Steuerungsplatine nicht verbaut worden war und nur eine gleichwertige, einem ähnlichen Gerät
entsprechende Steuerung eingebaut wurde. Für ihn ganz klar, dieses Bauteil war nur für eine geringe
Lebensdauer ausgelegt. Nach Rücksprache mit der Herstellerfirma wurde umgehend eine Steuerung
ihn für das entsprechende, neue Gerät, das bereits beim Kunden steht, geordert. Mittels Kurierdienst
und Eilzustellung kam die gewünschte Steuerungsplatine beim Kunden an. Bis zu dieser Ankunft
stand das Gerät zwei Tage offen. Während dieser Zeit wurde auch im Labor nicht gearbeitet. Aus
sicherheitstechnischen Gründen. Der neue Inbetriebnahmetechniker setzte diese Steuerungsplatine
dann ein, kontrollierte die entsprechende Programmierung und startete das erste Programm. Es lief,
ohne Probleme, im Beisein des neuen Inbetriebnahmetechniker. Da dieser jedoch Kaffee
Abstinenzler ist, wurde er mit Mineralwasser bedient. Ihm geht es gut, sein Kollege hatte inzwischen
die Intensivstation verlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Nach erfolgreichem Lauf
unter Beobachtung des neuen Inbetriebnahmetechniker, der dem Kunden während des Laufes noch
einige Tipps gegeben hat, verabschiedet sich dieser und verweist darauf, dass der alte
Inbetriebnahmetechniker bald wieder diesem Gerät zur Verfügung stehen könnte. Der Kunde zeigte
sich jetzt etwas zufriedener. Obwohl die beiden ersten Läufe insgesamt mehr als mehrere Wochen
gedauert haben, versucht er, durch die Aufzeichnungen und Erinnerungen geleitet, einen eigenen
Durchgang zu starten. Er belädt das Gerät, dessen Äußeres inzwischen etwas gelitten hat, weil nicht
nur der Kunde durch einen unkontrollierten Wutausbruch Beulen den Seitenverkleidungen zugefügt
hatte, und versucht, das Programm zu starten. Nach erfolgreichem Schließen des Deckels, zu dem
der Kunde mehrere Versuche benötigte, weil immer wieder ein neuer Fehler auftrat, konnte er
dieses Programm, das speziell für ihn angefertigt wurde, endlich ans laufen bringen. Ohne, dass dabei
die Hauselektrik zu leiden hatte. Während der ersten Minuten des Programmablaufs wird er durch
ein unablässiges und stetig steigendes Zischgeräusch gestört. Der Versuch, dieses Zischgeräusch
ausfindig zu machen, scheitert, weil der Deckel verschlossen ist. Da er kein Risiko eingehen wollte,
versucht der Kunde, den Ablauf des Programms zu unterbrechen. Da ihm nicht bekannt war, wie,
suchte er in der Bedienungsanleitung nach einem entsprechenden Vermerk. Nachdem er dort nichts
gefunden hat rief er besorgt den immer noch kränkelnden ersten Inbetriebnahmetechniker an, der
nichts ahnend an ans Telefon ging, weil der Kunde mit einer anderen Telefonnummer anrief. Beim
ersten Ton der Stimme des Kunden erlitt der erste Inbetriebnahmetechniker einen leichten
Herzinfarkt. Er sackte wortlos zusammen, worauf hin die behandelnden und umstehenden
Krankenschwestern und Ärzte das Telefon zur Seite legten, sodass der Kunde sämtliche Aktionen des
Krankenhauses hautnah erleben konnte. Wird hier nicht wiedergegeben. Der Kunde wiederum
beendete dieses Gespräch und versuchte den zweiten Inbetriebnahmetechniker zu erreichen. Doch
am anderen Ende vernahm er nur die Stimme eines Anrufbeantworters. Daraufhin rief er in der
Produktionsfirma an, erreichte dort aber nur noch den Hausmeister. Weil inzwischen wieder ein
Freitag erreicht wurde, war bis Montag nichts mehr zu machen. Während der Telefoniererei lief das
Programm jedoch weiter. Es hatte einen sogenannten Hänger, der glücklicherweise nur imaginär
auftreten kann. Echte Geräte schalten bei Programmfehlern ab. Sollten sie zumindest. Weiter im
Text. Das Gerät blieb also in der ersten Phase des Laufes stecken. Bis zum frühen Montagmorgen war
kein Techniker erreichbar, auch das Gerät wurde in diesem Zeitraum nicht ausgeschaltet. Erst zum
späten Vormittag erreichte der Kunde einen Techniker, der sich in solchen Fällen auskannte. Er
konnte dem Kunden helfen, indem er ihn vertröstete, dass das Problem der fehlenden Beschreibung
einer Programmunterbrechung bekannt sei. Jedoch sei bisher an keinem der Geräte eine
Programmunterbrechung vonnöten gewesen. Da jetzt aber eine Programmunterbrechung dringend
angebracht wäre, verriet dieser interne Techniker dem Kunden die zu wählende Tastenkombination.
Nachdem der Kunde diese Tastenkombination eingegeben hatte versagte wieder die komplette
Hauselektrik. Die hinzugezogenen Elektriker waren sehr vergnügt, das Gerät vom Haus Strom zu
nehmen und diesen in Gang zu setzen. Nach verbinden des Steckers in die entsprechende Dose
setzte sich das Programm selbsttätig fort. Auch die mehrmals durchgeführte Tastenkombination zur
Programmunterbrechung brachte keinen Erfolg. Durch den Stromausfall war jedoch der sogenannte
Hänger übersprungen worden. Somit lief das Programm weiter. Nach etwa 5 Stunden intensiven
Laufs beendete sich das Programm eigenständig und öffnete ohne Zutun den Deckel. Das darin
befindliche Ladegut war ausreichend steril. Von diesen Vorgängen leicht erzürnt rief der genervte
Kunde beim Verkäufer an und beschwerte sich über die bisherigen Vorgänge. Der wiederum
vertröstete ihn mit der langen Laufzeit der Garantie und des ihm persönlich besonders
eingerichteten Rabatts. Damit sich der Kunde beruhigt, würde sich der Verkäufer etwas besonderes
ein fallen lassen, ihm zum Beispiel Kaffee schicken. Am folgenden Tag lud eine Mitarbeiterin des
Kunden entsprechendes Sterilisiergut in das Gerät, wählte ein Programm, und startete es erfolgreich.
Nach knapp 2 Stunden ertönte das erlösende Signal, das anzeigt, dass das Gerät den Lauf erfolgreich
beendet hat. Die Mitarbeiterin öffnete es und nahm das Sterilisiergut aus dem Gerät und stellte
dabei eine unzufriedene Verfärbung desselben fest. Sie benachrichtigte ihren Kollegen und machte
sofort Beweisfotos. Diese Fotos sendete der Kollege, der Kunde, dem Verkäufer mit der Nachfrage
um Klärung der Farbverschiedenheit. Der Verkäufer nahm Rücksprache mit seinen technischen
wissenden Kollegen, und antwortete dem Kunden, dass diese Verfärbung durchaus üblich sei und er
sich dessen keine Sorgen machen müsste. Fortan durfte die Mitarbeiterin als Einzige das Gerät
bedienen. Sie führte täglich mehrere Läufe durch. Ohne Beanstandung. Doch zu dem Zeitpunkt, dass
sie im Urlaub war, musste ihr Kollege, der Kunde, die Läufe durchführen. Weitere Problematik siehe
oben. Nach dem vorgeschriebenen Wartungsintervall tauchte ein neuer Techniker auf. Er
untersuchte das Gerät, vermerkte auf dem Arbeitszeiten starken Rost, schwere Schimmelbildung,
und das Fehlen sicherheitstechnischer Einrichtungen. Damit das Gerät sicher und einwandfrei laufen
könne, empfahl der neue Techniker dem Kunden eine Garantie basierende Instandsetzung in der
Herstellerfirma. Dieser Empfehlung folgte der Kunde. Umgehend wurde dieses neue Gerät vom
Kunden abgeholt und zur Herstellerfirma gebracht, für eine komplette Reparatur. Nach zwei
Wochen, inzwischen hatte sich sehr viel Sterilisiergut beim Kunden angesammelt, wurde das Gerät
als einwandfrei und vorzüglich funktionierend dem Kunden zurückgebracht und aufgestellt. Der
inzwischen genesene erste Inbetriebnahmetechniker, der von seinem übermäßigen Kaffeekonsum
geheilt war, und fortan nur noch Mineralwasser trank, setzte das inzwischen etwas ältere Gerät beim
Kunden in Betrieb. Bei dieser Inbetriebnahme gab er sich sehr Wort karg. Er öffnete den Deckel, lud
Sterilisiergut in das Gerät, schloss das Gerät, und startete ein Programm. Nach etwa 2 Stunden und
1,5 l Mineralwasser war der Lauf vorüber. Erfolgreich. Mit freundlichen und wohlwollenden Worten
überließ der Techniker dem Kunden das Gerät. Der tat es dem Inbetriebnahmetechniker gleich, lud
Sterilisiergut in das Gerät, schloss das Gerät, und startete ein Programm. Nichts geschah. Er rief die
Programmoptionen auf und fand sein Programm wieder. Erneut versuchte er zu starten. Nichts
geschah. Daraufhin rief er den Inbetriebnahmetechniker, der zum Glück noch auf dem
Firmengelände war, hinterher, er möge ihm die Tricks und Kniffe zeigen, die er zum einwandfreien
Betrieb des Gerätes genommen hat. Der inzwischen vorsichtig gewordene Inbetriebnahmetechniker
rief einen zweiten Techniker hinzu, auf dem die beiden etwa 1 Stunde warten mussten. Zum Glück
war dieser nicht sehr weit entfernt. Die beiden Inbetriebnahmetechniker besann sich das Gerät, den
Inhalt, schlossen das Gerät, und starteten das Programm. Es lief. Durch eine bestimmte Tastatur
Kombination unterbrachen sie den Lauf und baten den Kunden, selber das Gerät zu starten. Der
Kunde machte es ihnen nach. Er schaute sich das Sterilisiergut an, schloss das Gerät, rief das
Programm auf und startete. Nichts geschah. Deswegen geriet der Kunde sehr stark in Rage. Er stieß
übelste Beleidigungen und Formulierungen aus, hauptsächlich in Richtung Techniker und deren
Arbeitgeber. Nachdem sich der Kunde etwas beruhigt hat, rief er den Verkäufer an, und bat darum,
dass ihm verkaufte Gerät zurück in die Firma zu nehmen. Er möchte den Vertrag wandeln. Doch da
inzwischen eine bestimmte Zeit und auch bestimmte Läufe mit dem Gerät vorgenommen wurden,
konnte dieses Gerät nicht gewandelt werden. Einzig eine Gutschrift auf ein neues Gerät wurde ihm
zugesagt. Da der Kunde mit dieser Herstellerfirma, speziell jedoch mit diesem Gerät nicht zufrieden
war, suchte er sich ein einfaches Gerät des Herstellers aus, der laut Prospekt nur die nötigsten
Programme aufwies. Nach etwa sechs Wochen Wartezeit wurde ihm das neue Gerät ins Haus
geliefert, jetzt kam der Verkäufer persönlich unterrichtete dieses bei dem Kunden ein. Gehe zu (1)
und lies von dort weiter. Viel Spaß.
Zusammenfassung: Nicht immer sind es die Hersteller, die Mist bauen. Jedoch größtenteils. Es gibt
aber auch welche, die, wie wir, grundsätzlich für den Kunden da sind und ihm bei allen Problemen
und Fragen zur Seite stehen. Sollte etwas irgendwann mal nicht klappen, suchen wir nach einer
Möglichkeit, diese Fehler zu beheben. Wir sind nicht wie die oben beschriebene Herstellerfirma. Wir
sind was besonderes. Unsere Kunden liegen uns am Herzen. Und unsere Techniker wissen was sie
tun.
Views: 111