Reise, Reise…
Mein vorerst letzter Beitrag zum Thema Kreuzfahrt hinter den Kulissen.
Die Frage, ob die Mannschaft auch an Bord schläft und nächtigt, ist schon fast ein alter Hut. Lustiger sind Fragen wie:“Woher kommen denn die frischen Eier und die frische Milch jeden Morgen?“ Diese lösen gerne auch lustige Erklärungen aus, doch Vorsicht: Mancher Gast, der sich im Nachhinein veräppelt fühlt, geht sich auch gleich beschweren. Dann gilt auf dem Schiff: Lustig sein und gute Laune verbreiten ist gewünscht, sollte sich ein Gast beschweren hagelt es mündliche und schriftliche Verwarnungen. Da fragt sich irgendwann jeder ob er noch Spaß hat….
Zum ersten April einer Reise luden wir alle Gäste zu einer Schornsteinbegehung auf großer Fahrt auf Deck 14 ein. Natürlich kann man den Schornstein nicht begehen und schon gar nicht bei voller Fahrt. Daher bauten wir ein großes Champagnerbuffet auf und bewirteten unsere Gäste, die tatsächlich kamen so gut es ging, so dass jeder doch zufrieden war.
Wir luden auch ein zur Delphinfütterung bei voller Fahrt, pünktlich um 17:00h auf Deck 5, Steuerbord. Auf die Frage hin:“Woher wissen die Delphine, dass wir da sind und sie füttern wollen?“, drückten wir allen Anwesenden ein Fernglas in die Hand und ließen sie etwa eine Stunde nach Delphinen Ausschau halten. Doch außer ein paar hungrige Möwen gab es nichts zu sehen. Die wurden stattdessen gefüttert. Unsere Gäste luden wir danach auf einen Drink an der Bar ein, mit dem Bedauern auf den Lippen, wie schade es war, dass die Delphine heute leider nicht da waren. Die waren sonst immer da. Ehrlich. (#nicht)
Und zu guter Letzt:
Auf der Inselrundfahrt „Kanaren rauf und runter“ gab es zwischen Teneriffa und Madeira einen Tag auf See. Dort kam es regelmäßig zu erhöhtem Seegang um die Frühstückszeit herum. Wir verteilten vorher an strategisch wichtigen Punkten auf dem Schiff zahlreiche Kotztüten. Auf die Frage unserer Passagiere wofür die Tüten gedacht sind antworteten wir mit einer Gemütsruhe:“Wissen Sie, das Frühstücksbuffet schließt bald, damit wir uns auf das Lunchbuffet vorbereiten können. Wenn Sie also noch Appetit verspüren, können Sie sich noch etwas einpacken. Wir wollen nicht, dass sie Hunger haben müssen bis zum Mittagessen.“ Viele unserer Gäste haben sich daraufhin den „Frühstücksbeutel“ tatsächlich vollgestopft. Ob sie den Beutel zu späterer Zeit ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt haben kann ich nicht sagen…..
So bis hier erstmal meine Reiseberichte und ein paar kleine Einblicke hinter die Kulissen eines Kreuzfahrtschiffes. Wie gesagt, ich habe viel gesehen, viel gearbeitet und viel gelernt.
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